SGW: Drei Auswärtstore, aber bitteres Frühlingserwachen

Felix Clever (2.v.l.) unterlief zunächst ein unglückliches Eigentor, dann brachte er die SGW nach der Pause wieder in Führung, ehe er in der 88. Minute die rote Karte sah. FOTO: Peter Mohr
  • Felix Clever (2.v.l.) unterlief zunächst ein unglückliches Eigentor, dann brachte er die SGW nach der Pause wieder in Führung, ehe er in der 88. Minute die rote Karte sah. FOTO: Peter Mohr
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Das war bitter für die SG Wattenscheid 09. Die Truppe von Trainer Farat Toku führte gleich dreimal, musste aber dennoch nach dem 3:4 (2:2) beim SC Verl mit leeren Händen auf die Heimreise gehen. Doch damit nicht genug: In der Schlussphase sah Felix Clever auch noch die rote Karte.

So wurde der Ex-Krayer Felix Clever an der Verler Poststraße zum doppelt tragischen Helden, obwohl der Innenverteidiger eine starke Leistung gezeigt hatte. Einmal traf er per Kopf, einmal traf er ins eigene Netz, und in der 88. Minute sah er nach einer Notbremse von Schiedsrichter Philipp Hüwe den roten Karton.

Klinger dabei, Schneider fehlte
Die 09er konnten wider Erwarten doch auf Mario Klinger zurück greifen, während „Adi“ Schneider immer noch an den Folgen seines Hexenschuss' laboriert. So nahm Coach Farat Toku nur eine Änderung in der Startformation gegenüber der Partie gegen Rödinghausen vor. Burak Kaplan stand nach abgelaufener Rotsperre wieder in der Anfangself, dafür musste (etwas überraschend) Eren Taskin auf der Bank Platz nehmen.
Zwar wohnten der Partie nur etwas mehr als 400 Zuschauer bei, doch all die, die den Weg zur Poststraße nicht gefunden hatten, haben eine Menge versäumt. Vor allem ein Regionalligaspiel, das nichts für Zeitgenossen mit schwachem Nervenkostüm war. Nach rund 90 Sekunden ging die SGW bereits in Führung. Nach klugem Zuspiel von Burak Kaplan ließ Kapitän Lucas Oppermann die Verler Abwehr ganz alt aussehen, täuschte zunächst einen Torschuss an, verschaffte sich dann mit einer Körpertäuschung den Raum für einen Linksschuss, der flach ins Eck ging.
Doch wie gewonnen, so zerronnen. Keine zwei Minuten später ließ Felix Stahmer (in seinem Rücken) Torjäger Simon Engelmann frei zum Kopfball kommen – der vermeidbare Ausgleich.

Klinger traf und rettete auf der eigenen Linie
So ging es munter hin und her, beide Mannschaften spielten mit offenem Visier, doch die SGW hatte erstaunlich viel Ballbesitz gegen die tief gestaffelten Verler.
Und in der 20. Minute gab es dann den nächsten Scorer-Punkt für Burak Kaplan als Vorbereiter. Seinen Eckball bugsierte Mario Klinger – mit freundlicher Unterstützung des nicht immer sicheren Verlers Keepers Lange – zur erneuten 09-Führung in die Maschen. Immer wieder kamen die 09er, wenn sich Räume auf den Flügeln bot, gefährlich vor das Verler Tor. So auch in der 27. Minute als eine scharfe Hereingabe von Lucas Oppermann in letzter Sekunden geklärt wurde. Auf der Gegenseite verhinderte Mario Klinger mit einer tollen Abwehraktion in der 35. Minute den möglichen Ausgleich, als er einen Engelmann-Schuss (Tim Boss war bereits geschlagen) von der Linie „kratzte“.
Unmittelbar vor der Pause nutzten die Verler abermals eine Unachtsamkeit von Felix Stahmer, in dessen Rücken sein Gegenspieler ungehindert bis zur Grundlinie durchmarschieren und dann scharf nach innen passen konnte. Bitter, dass Felix Clever das Leder beim Abwehrversuch über die eigene Linie drückte.

Auch nach der Pause guter Start
Doch auch zu Beginn des zweiten Durchgangs erwischten die 09er wieder den besseren Start. Nach einem Freistoß von Lucas Oppermann war Felix Clever in der 53. Minute zur Stelle und brachte die SGW zum dritten Mal in Führung.
Doch es sollte nicht reichen – nicht einmal zum Punktgewinn. Haeder traf nach einer starken Einzelleistung in der 67. Minute zum 3:3, wenig später parierte Tim Boss stark bei einem Flachschuss von Großeschallau, doch in der 79. Minute war auch der 09-Schlussmann machtlos, als Schröder nach einem Freistoß einköpfte.
Zwar warfen die 09er noch einmal alles nach vorne und hatten durch Eren Taskins Flachschuss (82.) und Lucas Oppermann in der Nachspielzeit noch Chancen zum Ausgleich, doch am Ende gingen die Wattenscheider Kicker (trotz einer starken Leistung) mit gesenkten Köpfen vom Feld, hatten sie doch in Ostwestfalen ein bitteres Frühlingserwachen erlebt.
"Wir haben ein großartiges Spiel abgeliefert, nur das Ergebnis ist leider nicht positiv für uns. Wir müssen jetzt die positiven Dinge mitnehmen", meinte Trainer Farat Toku.

Boss, Tobor, Clever, Klinger, Stahmer, Mbona (85. Hodzic), Grummel, Kaplan, Avci (89. Haar), Oppermann, Kaya (73. Taskin)

Gelbe Karten: Kaya (59.), Avci (66.)
Rote Karte: Clever (88.)

Mehr Fotos von der Verler Poststraße in unserer Bildergalerie http://www.lokalkompass.de/wattenscheid/sport/eindruecke-von-der-verler-poststrasse-d528856.html

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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