KOMMENTAR: Ein Abend bei Facebook

Facebook ist das bekannteste unter den sogenannten „sozialen Netzwerken“ und hat inzwischen den Charakter eines Stimmungsbarometers gewonnen. Diese Erfahrung habe ich am Wochenende machen dürfen, als ich (durchaus kontrovers) in einer Facebook-Gruppe über den Rad-Olympiasieg des ehemaligen Doping-Sünders Alexander Vinokourov diskutierte.
Von „Schande für den Sport“ bis „verdienter Sieger“ reichte die Facebook-Meinungspalette direkt nach der Zieldurchfahrt. Im Laufe des Abends wurde der Ton in der Gruppe zusehnds rüder. Da griffen sich „befreundete“ Mitglieder persönlich an, weil sie sich nicht bereit waren, die Argumente eines Andersdenkenden zu tolerieren.
Da wurden Dopingsünder und Kinderschänder in einen Topf geschmissen, verbal durchgerührt und lebenslange Strafen (Sperren) gefordert. Etwas wohl temperiertere Zeitgenossen beriefen sich auf die „zweite Chance“, die jeder verdient hat.
Das war alles noch dramatischer und noch populistischer formuliert als tags drauf in den Medien. Wildwest-Mentalität mit Worten, Alltag im 21. Jahrhundert - ganz nach dem Motto: Immer feste druff, solange es mich nicht selbst trifft. Und das von meinen „Freunden“!

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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