David Kebekus (Auftritt am 27. November im Scala Kulturspielhaus) schreibt die Titelkolumne
"Angezettelt" - und was alles hinter dem Begriff "Heimat" stecken könnte ...

David Kebekus | Foto: Fabian Stuetz
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Ich war erst einmal in Wesel. Für fünf Stunden. Ich habe deshalb auch keine enge Beziehung zu Wesel. Meine Heimat liegt woanders. Heimat ist sowieso etwas sehr Zweideutiges.

Auf der einen Seite fühlt man sich dort geborgen und verstanden. Es ist heimelig. Auf der anderen Seite verbinde ich persönlich mit dem Wort Heimat besonders das Wort Heim. Also Klapse oder Irrenhaus. Es ist doch so: Man muss einen Menschen oder eine Stadt nur gut genug kennen. Irgendwann findet man bei beidem die Macke raus.

Irgendwann erkennt man, es ist nicht nur das Bild auf der Postkarte das die Stadt beschreibt, sondern es gibt auch schmuddelige Seiten. Die Menschen, die mir am meisten bedeuten, könnte man alle gemeinsam in ein Therapiezentrum stecken.

Versteht mich nicht falsch. Also, alle in das selbe Gebäude, aber in sehr unterschiedlichsten Abteilungen. Wir haben alle ne Macke. Die Menschen, die auf die Bühne gehen und vor fremden Leuten sprechen wollen, wahrscheinlich nochmal eine besonders große. Aber das Gute ist, dass ist das was uns miteinander verbindet.

Stadt und Mensch sind voller Baustellen.
Und wenn man das annimmt, findet man ein Zuhause.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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