R(h)ein-Kultur-Welt unterwegs nach Essen
Farbenrausch der Expressionisten im Folkwang

Franz Marc, liegender Stier | Foto: Museum Folkwang

Immer wieder besucht der kleine niederrheinische Kulturverein r(h)ein-kultur-welt spannende Orte, an denen Kultur stattfindet: so am 12. November, um 14 Uhr in Essen die große Ausstellung „Expressionisten am Folkwang. Entdeckt, verfemt, gefeiert“, die anlässlich des 100. Museumsgeburtstags stattfindet.

rkw lädt ein zur Führung und zum gemeinsamen Austausch beim anschließenden Kaffeetrinken. Mitfahrmöglichkeiten werden sowohl gesucht als auch geboten, damit keine unnötige Energie verschwendet wird (unter r_k_w@web.de oder 0163 – 391 33 11).

Der erste Teil des Jubiläumsprogramms war eine große Impressionisten-Ausstellung – und so beginnt auch diese Schau mit impressionistischen Bildern, damit man die Entwicklung nachvollziehen kann. Die impressionistische Art der Kunst machte junge Menschen zu Künstlern, von denen sich dann einige zu Expressionisten weiterentwickelten. In der Expressionisms-Epoche zu Beginn des 20. Jahrhunderts – zu Zeiten der großen Unsicherheit und des Ersten Weltkriegs – versuchten Maler mit einem „Wumms“ an Kontrasten und Farben das Sehen neu zu (er)finden.

Karl Ernst Osthaus hatte das Folkwang Museum 1902 in Hagen gegründet, um „einen Stützpunkt künstlerischen Lebens im westlichen Industriebezirke zu schaffen.“
Er förderte nach der ‚alten‘ Kunst nun auch die ‚neue‘ Kunst: unter anderem wurden die „Brücke-Maler“, „Der blaue Reiter“ und auch Oskar Kokoschka und Egon Schiele
bereits damals in Hagen ausgestellt. „Es ist eine ausgewählt schöne Sammlung, wie sie wohl selten zustande kommt.“ beschreibt August Macke im Sommer 1908 seine Eindrücke von einem Besuch in Hagen. Die Expressionisten-Ausstellung weist auf die Stärken des Museums hin und zeigt gleichzeitig wie aktuell die Epoche des Expressionismus heute ist - mit Arbeiten von Franz Marc und Paula Modersohn-Becker und anderen 250 Meisterwerken.

1933 wurde die expressionistischen Werke von den Nazis als „entartet“ diffamiert und 1937 aus deutschen Museen beschlagnahmt, um sie weltweit für Devisen zu verkaufen. Nach dem Krieg begann das Folkwang-Museum schon ab Ende der 1940er-Jahre wieder mit dem Aufbau seine Expressionisten-Sammlung und erste Expressionisten-Ausstellungen fanden in Ausweichquartieren statt – damals wurde auch das „Selbstbildnis mit Kamelienzweig“ von Paula Modersohn-Becker zurückgekauft. 1958 wurde der Museumsneubau mit einer Retrospektive zur Künstlergemein¬schaft „Brücke“ eröffnet. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Sammlung wieder an und ermöglicht so in der Jubiläums-Ausstellung einen tiefen Einblick in die Bandbreite und Vielfalt des Expressionismus und seiner Geschichte.

Im Anschluss an die Führung gibt es die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken und Kuchenessen. Selbstverständlich werden alle geltenden Corona-Maßnahmen eingehalten.

Karten zum Preis von 29 Euro (inklusive des gemeinsamen Kaffeetrinkens, Schüler und Studenten zahlen fünf Euro) gibt es im Vorverkauf in Voerde bei Schreibwaren Groos, Friedrichsfelder Str. 20 (02855-81958), den Buchhandlungen Korn, Dinslaken Brückstr. 3 (02064-58310) und in Wesel, Brückstraße 13 (0281-21876), in der Buchhandlung Kammer in Hamminkeln, Diersforter Str. 4 (02852-9651617), sowie bei Buch & Präsent Mila Becker in Friedrichsfeld, Bülowstr. 4 (0281-41409), eventuelle Restkarten an der Abendkasse.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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