Stelters starke Sinn-Sprüche

Foto: Inge Bohlen

Natürlich schaut er nach dem Auftritt noch im Bühnenhaus-Foyer am Fan-Artikeltisch vorbei und signiert CDs und Bücher. Natürlich beantwortet Bernd Stelter jede Frage ehrlich und in aller Ruhe. Und natürlich hat seine Frau ihm das Cabrio für seine Tour von Holland nach Wesel nicht überlassen. Viel zu schön, das Wetter: sie wollte selber oben ohne fahren.
Völlig egal, der Barde und Entertainer hat die Sonne im Equipment und zaubert sie über zweieinhalb Stunden in die Herzen seiner Zuhörer.

"Jetzt bin ich mal gespannt!", sagt die Frau in Reihe 12, als Stelter die Bühne betritt. Noch weiß sie nicht, dass sie zwei Stunden später zu den restlos Begeisterten gehört, die das Bühnen-Bärchen (von 30 verlorenen Kilos sind 15 wieder da!) echt toll finden wird. Ihre lauten Stoßlacher zeugen davon.

"Mundwinkel hoch!", so verkündet der Star, transportiert's als Botschaft von Leibniz und Voltaire, erklärt das Negativieren als deutschtypisch und bietet seinem Publikum jede Menge Verbesserungsvorschläge an. Dabei schrammen die schlagerartigen unter seinen Liedern hart an der Grenze des Erträglich vorbei.
Is' aber schnuppe! Alles steht im Dienste des Muntermachens und Positivsehens.

Der 50-Jährige ist alles Andere als ein Kalauerkönig: Wortgewaltig bezwingt er den Vokalbelritt durch obercoolen Jugendsprech, lässt sich den Qi Gong-Freund beim Kamasutra die Haxen brechen und vergisst auch nicht die Seitenhiebe auf Merkel, Wulf, Guttenberg und Westerwelle.

Zum Abschluss dann - und auch das erklärt er brav - spielt Stelter ein langsames Stück. Ein Lied über den Clown, der unter dem aufgemalten Lächeln zwangsläufig auch mal weint. Er singt's am Klavier und auch das kann er gut. Die Mundwinkel sind oben. Natürlich.

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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