Gefechte um eine Schulreform

Seit der Veröffentlichung des Strukturplanes für das Bildungswesen 1970 kommt die Schullandschaft mancherorts nicht zur Ruhe. Die alte Schule hat ausgedient. Wer kennt heute noch Humboldt? In der Frage: „Brauchen wir mehr Gesamtschule?“ sind die Parteien im Schulausschuss der Stadt Wesel gespalten. Eine hauchdünne Mehrheit (9 zu 8) ist dafür. Wenn kein Erkenntniswandel eintritt, dann wird der Rat auch so beschließen.
Die Eltern, die verfassungsgemäß das natürliche Recht zur Erziehung der Kinder genießen, werden mal wieder von der Politik ausgegrenzt. Denn eine Schulerweiterung bedarf nicht deren Zustimmung. Aber ist das weit genug gedacht?
Wie aus heiterem Himmel kam die Message: “Kinder sollen länger gemeinsam Lernen“, was immer das heißen soll, aber ist das erstrebenswert? Hat nicht vielmehr jedes Kind ein Anrecht darauf, entsprechend seinen Begabungen und Fähigkeiten gefördert zu werden?
Viele Eltern, die ihre Kinder an der Gesamtschule anmelden, haben vermutlich oftmals rein praktische Gründe, sie wissen ihr Kind von 8 bis 16 Uhr gut versorgt.
Und Gedanken über den Karriereweg ihrer Kinder müssen sie sich auch nicht mehr machen, die werden ihnen von den Lehrern abgenommen.
Bildung gehört daher nicht allein in den Verantwortungsbereich der Eltern, sondern in den aller Mitglieder der Gesellschaft. Die Bürger haben ein Recht vor Ratsentscheidungen informiert zu werden. Die bisherigen „Zahlen-Spielchen“ in der Schuldebatte jonglieren an der Realität vorbei.
Die Politiker können zur Bildung der Schüler beitragen, indem sie ihre Meinung mit dem gleichen Respekt und der gleichen Empfindsamkeit äußern, wie sie sich den Umgang von anderen mit ihnen vorstellen.

Autor:

Neithard Kuhrke aus Wesel

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