Holocaust-Gedenktag mit Zeremonie der AVG-Schüler am 27. Januar im Willibrordidom
Wie man deutsche Wahrheiten zu Ehren der jüdischen Opfer und Hinterbliebenen aufbereitet

Von links: Carina Fischer (Schülerin AVG), Paul Borgardts (Jüdisch-Christlicher Freundeskreis), Daria Schumacher (Schülerin AVG), Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Markus Werner (Lehrer AVG), Pfarrer Thomas Bergfeld (Evangelische Kirchgemeinde Wesel), Carolin Hanke (Katholische Kirchgemeinde St. Nikolaus), Philip Holler (Lehrer AVG), Milan Papakostopoulos (Schüler AVG), Schulleiterin Dorothée Brauner, Erik von Juterzenka (Lehrer AVG), Stellvertretender Schulleiter Sebastian Hense. | Foto: privat
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Am 27. Januar 2019 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 74. Mal. Dieser  Jahrestag der Befreiung wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.“

Seit 2007 wird auf Initiative des Jüdisch-Christlichen Freundeskreises in Wesel an diesen Tag erinnert. In den ersten Jahren wurde zur Erinnerung ein Kranz am jüdischen Mahnmal niedergelegt. Seit 2010 beteiligen sich die weiterführenden Schulen an der Gestaltung dieses Tages.

"Dem Jüdisch-Christlichen Freundeskreis war es ein großes Anliegen, die junge Generation in die Gedenkveranstaltungen einzubinden. Mit der Beteiligung und dem Engagement der Schulen ist das hervorragend gelungen!", so dessen Weseler Sprecher Paul Borgardts.

Am Freitag, 25. Januar, um 13 Uhr, werden die Schüler/innen des 
Andreas-Vesalius-Gymnasiums gemeinsam mit dem  Jüdisch-Christlichen Freundeskreis Wese sowie der Evangelschen und katholischen Kirche eine Zeremonie unter dem gedanklichen Leitfaden „Der Opfer des Nationalsozialismus gedenken, Zukunft gestalten“ begehen.

Die Gedenkveranstaltung ist thematisch in zwei Blöcke aufgebaut. Im ersten Teil wird der Blick auf die Vergangenheit geworfen. Dabei steht die Frage „Warum wurden sie Opfer“? im Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler des AVG werden Schicksale der unterschiedlichen Gruppen von Opfern der nationalsozialistischen Herrschaft (z. B. Juden und Homosexuelle) skizzieren.
Anschließend machen sich die Schülerinnen und Schüler anhand von Zitaten berühmter Personen Gedanken über Herausforderungen der Zukunft. Inhaltlich befassen sich die ausgewählten Zitate mit gesellschaftlicher Zivilcourage und Aufklärung.

Bei der anschließenden Kranzniederlegung an den Gedenkstätte direkt neben dem Dom erfolgt eine kurze Ansprache durch einen Vertreter des Freundeskreises Wesel.

Hintergrund

Vor dem Holocaust gab es in Wesel eine lebendige jüdische Gemeinde. 1933 lebten in Wesel 152 Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens. Ende 1943 gab es in Wesel keinen jüdischen Bürger / keine jüdische Bürgerin mehr. Gründe waren zunächst hauptsächlich Auswanderung und Flucht und von 1940 bis 1943 die Deportationen in die Konzentrationslager. Viele der ehemals in Wesel lebenden Jüdinnen und Juden wurden ermordet.

Im Jahr 2016 wurde dem ehemaligen jüdischen Bürger Wesels, Ernest Kolman, die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen. Ernest Kolman kommt seit dem Jahr 1988, in dem sich die Pogromnacht zum 50. Mal jährte, regelmäßig nach Wesel. Er berichtet als Zeitzeuge über das Schicksal der jüdischen Bevölkerung und über die Gräueltaten während des Nationalsozialismus. Seinerzeit hatte die Stadt Wesel zum ersten Mal ehemalige jüdische Bürgerinnen und Bürger eingeladen als Geste der Annäherung und Versöhnung. In vielfältiger Weise wird in Wesel die Erinnerung an die ehemalige jüdische Gemeinde wachgehalten.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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