Ursula Möllmann verabschiedet sich aus dem Team der Verbraucherzentrale NRW in Wesel
Versierte Beratung zwischen Nachbarschaftsproblemen und dreister Internet-Abzocke

Ursula Möllmann | Foto: privat
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Von diesem Abschied werden nicht sonderlich viele Menschen Notiz nehmen. Und doch wird man Ursula Möllmann in Wesel und Umgebung vielleicht noch schmerzlich vermissen. Denn diese bodenständige Frau war Jahrzehnte lang das Herz und die Seele des Büros der Verbraucherzentrale NRW an der Wilhelmstraße in Wesel.

Zusammen mit Karin Bordin bewältigte die Raesfelderin einen anspruchsvollen Aufgabenkatalog, der in den vergangenen zehn Jahren um viele Facetten erweitert wurde. Neben Klassikern wie Nachbarschaftsstreits, Haustürgeschäfte, unlautere Telefonwerbung oder Problemen mit Reiseveranstaltern und Versicherungen hat in den vergangenen zwei Dekaden vor allem das Internet die Leistungspalette der Verbraucherschützerinnen zwangsbereichert. Markante Stichworte: Pishing oder Abzocke durch Scheinverträge.

"Nach vierzig Jahren Tätigkeit werde ich mein Berufsleben bei der Verbraucherzentrale am 28. Februar beenden" erklärt Ursula Möllmann. Es sei eine spannende Zeit mit vielen Veränderungen, "Skandalen", Jubiläen und ständig neuen Herausforderungen gewesen. Auch bei der Art und Weise, wie sich eine Beratungsstelle ihren Kunden präsentiert: Den Haushaltsgeräten zur Anschauung folgten Gerätemappen in der Infothek.

Möllmann: "Das Haustürwiderrufsgesetz aus den siebziger Jahren veränderte sich zum Fernabsatzgesetz für Geschäfte am Telefon und im Internet. Zur Reklamationsbearbeitung kamen Budget- und Kreditberatung. Spannend war die Zeit der Liberalisierung von Strom-, Gas- und Telekommunikationsmärkten." Unter Skandalgeschehen ordnet die Fachfrau die Vorgänge des Weinpantschen mit Glykol ein, wie auch BSE im Rindfleisch, Dialer im Bereich Telekommunikation und das Atomunglück von Tschernobyl als Anfang der Umweltberatung.

Mehr Arbeit erforderte mehr Personal: Das Beratungsangebot wurde auch mit Unterstützung von Honorarmitarbeitern erweitert. Der Verbraucher-Paß, später Entgelte für den Verbraucher, wurden eingeführt .

"In der Rückschau bin ich froh, auch die Lockdown-Situation in der Beratungstätigkeit mitgestaltet zu haben. Neben den persönlichen Beratungen haben die anderen Zugangswege über Telefon und Internet vielen Menschen die konkrete Antwort auf ihre persönlichen Fragen möglich gemacht.", erinnert sich Ursula Möllmann. Durch viele coronabedingte Verordnungen und Gesetze seien zunächst Informationen zu Reisen, Veranstaltungen und Fitness-Studios gefragt gewesen. Die Verbraucher hätten "sehr dankbar" auf diese Informationsangebote reagiert.

Ursula Möllmann sieht das Weseler Büro gut aufgestellt: "Es ist für mich einfach schön zu wissen, dass die Beratungsstelle in eine sehr dynamische Zukunft blicken kann. Daran wird auch Karin Bordin gerne mitwirken, die ab 1. März die Leitung der Beratungsstelle übernehmen wird." 

Beispiele für wertvolle Beratungstipps

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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