Ökumenischer Kirchentag 2010 in München – Persönliche Eindrücke eines Teilnehmers aus Wesel

Am Info-Stand des Bistums Münster sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch kurz "Hallo"!
  • Am Info-Stand des Bistums Münster sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch kurz "Hallo"!
  • hochgeladen von Friedel Görtzen

Vom 12. – 16. Mai 2010 fand in der Bayerischen Landeshauptstadt der 2. Ökumenische Kirchentag unter dem Motto „Damit ihr Hoffnung habt“ statt; ich durfte als Ökumene-Befürworter dabei sein. Dieser Ökumenische Kirchentag in München war trotz regnerischem Wetter und Kälte ein voller Erfolg. Vieles, was im Moment religiös und gesellschaftlich bewegt, wurde angesprochen. Gerade in Gesprächen mit anderen ÖKT-Besuchern spürte ich sehr deutlich, dass sich bei vielen Gläubigen das Bild von selbstbewussten und engagierten Christen in Deutschland wieder spiegelt. Ich empfand spürbar das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Der christliche Glaube – ob aktiv gelebt oder nicht – gibt uns Christen gemeinsame ethische und moralische Werte, gibt uns einen Maßstab für Menschlichkeit. Beeindruckend für mich war, dass wer wollte, Kirchen- und Politikerfürsten hautnah erleben konnte. Ich habe u.a. Pater Anselm Grün, Alois Glück (aktueller ZK-Vorsitzender), Bischof Zollitsch, Petra Pau (Die Linke), den ehem. ZK-Vors. Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer, Bischof Marx, MdB Wolfgang Thierse, Prof. Gesine Schwarz, Kardinal Wetter und Nina Hagen zum Greifen nahe erleben dürfen. Zufälligerweise war ich am Freitag, nach dem Besuch im Deutschen Museum, am Stand unseres Bistums Münster; als der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz – Bischof Zollitsch - mal eben Hallo sagte. Auf dem Stand der KAB konnte ich eine aktuelle wirtschaftspolitische Diskussion über die derzeitige Währungs-Verunsicherung verfolgen. KAB-Moderator Winfrid Wienen diskutierte unter dem „Zeichen des Kamels“ sehr verständlich mit dem Europa-Parlamentarier Sven Giegold (von Attac). Wir wissen ja: „Eher geht ein Kamel durch das Nadelöhr … Aufbruch heißt „das Ganze verändern“, damit Hoffnung besteht.
Überrascht war ich über eine Vortragsveranstaltung mit über 1.200 Zuhörern. Ein Schild mit der Aufschrift „Theologie der Bestreitung“ sagte mir zunächst nichts; im Podium machte ich keinen Promi aus. Doch auf Nachfrage bei einer Helferin wurde ich darüber aufgeklärt, dass der bunte Paradiesvogel im Podium Nina Hagen sei. In einer Nachbarhalle des Messegeländes diskutierte Prof. Gesine Schwan zu einem Europathema; hier verfolgten zum Vergleich lediglich ca. 250 Gäste das Geschehen.
Beim Vortrag der Technischen Universität München „Zukunft der Wirtschaft“ hielt der weltbekannte Pater Anselm Grün als Gast-Referent das Impulsreferat – hat dieser Geistliche eine Ausstrahlung! Mit Gottvertrauen wies er auf unsere liberale Weltanschauung hin, die in tiefen christlichen Überzeugungen wurzelt. Demokratie, Rechtsstaat und Christentum als moralische Instanz; auf diesen Grundpfeilern ruht unsere Gemeinschaft.
Für mich war der 2. Kirchentag abwechslungsreich, beeindruckend, schön, aufregend, spannend, meditativ und vielfältig musikalisch bestückt! Am Samstagabend durfte ich zwei Events genießen. Zunächst fand in der übervollen Frauenkirche ein Festhochamt mit Kardinal Wetter statt. Es geht einem schon durch Mark und Knochen, wenn der gemeinsame Gesang aller Gottesdienstbesucher durch das gewaltige Kirchenschiff schallt. Unheimlich abwechslungsreich war danach der Konzertabend mit der a-capella-Gruppe viva-voce. Ich denke, dass man in naher Zukunft sicherlich noch viel von dieser jungen kreativen Boygroup hören wird. München ist eine fantastische Stadt, die sich vorteilhaft durch farblich abgestimmten Blumenschmuck präsentierte. Und so wird mir dieser 2. ÖKT genauso gut in Erinnerung bleiben, wie sein Vorgänger, der 2003 in Berlin seine Premiere feierte.
Übrigens: Der nächste Evangelische Kirchentag findet am 1. Juni - Wochenende 2011 in Dresden statt; ich kann mir heute gut vorstellen, dass ich dort als Ökumene-Befürworter dabei sein werde. Mal sehen !!!

Autor:

Friedel Görtzen aus Wesel

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