Calicivirus tötet langsam...

Heute haben wir mal wieder ein Häufchen Elend von der Straße geklaubt und in der Notfallsprechstunde unserer Tierärztin vorgestellt. Es wurde ein Befall mit dem Calicivirus festgestellt, einer der grausamsten Viren im Katzenschnupfenkomplex. Er bildet Blasen auf den Schleimhäuten, auf der Zunge, der Hornhaut der Augen , in der Speiseröhre; er macht Löcher im Magen und führt qualvoll zum Tode, da die Tiere keine Nahrung mehr zu sich nehmen können. Sie verhungern..Unsere " Mumpsbacke" wurde von einer unserer Pflegestelle in der Nähe eines Schrottplatzes aufgegriffen, sie hatte schon mehrere Wochen nichts mehr gefressen. Ohne Medikamente sind die Tiere meist dem Tode geweiht. Aber auch mit medikamentöser Versorgung schaffen es nicht alle, die Krankheit zu besiegen. Meist bleiben auch Schäden zurück. Nachdem unsere Tierärztin "Mumpsbacke" das "volle Programm" an Medizin verabreicht hatte, können wir uns heute abend schon darüber freuen, das die Kleine gefressen hat. Morgen wird sie dann von dem Schmutz befreit, ihr weißes Fell ist fast überall schwarz, sie muß die ganze Zeit in irgendeinem Erdloch verbracht haben..Dieser Virus ist auch auf vielen Bauernhöfen bei starkem Populationsdruck der größte Selektionsgrund. Viele Tiere erblinden durch Zerstörung der Hornhaut und laufen dann blind herum und verhungern. Kastration auf Bauernhöfen hilft oft, ist die Katzengruppe nicht so groß, verringert sich der Krankheitsdruck. Die zahlreichen Landwirte, bei denen wir die Bestände schon kastrieren ließen, bestätigen unsere Annahme.

Autor:

Karin Obbink aus Wesel

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