Butterfahrt die 02. am 22.09.2012

„Butterfahrt- die 02.“ am 22.09.2012
Als Teilnehmer der ersten „Butterfahrt“ waren wir gespannt, was uns dieses mal erwartete. Dieses Mal durfte ich nicht nur als Gast mitfahren. Nein, dieses Mal war ich auch aktiv als … nun ja, Schauspieler wäre wohl etwas sehr vermessen … Sagen wir mal Kleindarsteller, dass trifft es besser, in 3 LORIOT Sketchen dabei. Die Idee dazu entstand spontan … jedenfalls behauptete das meine Sketchpartnerin und Initiatorin Gisela Heidemann so glaubhaft, das mir am Ende nichts anders übrig blieb … Jedenfalls studierten wir 2 Sketche von LORIOT ein. Beim recherchieren fiel mir dann der berühmte Sketch „Auf der Rennbahn“ in die Finger, die LORIOT mit den Originalstimmen so genial mit seinen KnollenNasenmännchen umsetzte. Gisela und ich und der Sketch „auf der Rennbahn“? Ne, das passte nun überhaupt nicht zusammen. Da musste ein männlicher Part her und den fanden wir in Uwe Möbius, der wahrscheinlich zur falschen Zeit am falschen Ort just in dem Moment im Knuts auftauchte, als Gisela und ich uns zur Probe trafen. Wieder mal machte ich die Erfahrung, wenn man zu früh seine heimlichen Wünsche zum Schauspielern äußert, kann es passieren, dass man sich plötzlich in einer kleinen Rolle wiederfindet.
Die Proben waren schon spannend. Es ist aber nix dagegen wirklich die einstudierten Sketche vor Publikum aufführen zu dürfen. Geplant war einmal auf dem Oberdeck und dann auf dem Unterdeck zu spielen. Was sind schon Planungen?
Jedenfalls warteten wir erst mal mit anderen Fahrgästen an dem Endhaltepunkt der Schwalbe. Inzwischen begrüßte Martina Ende-Bollin von der Ruhrbühne als Froillein Birnenstengel die Fahrgäste. Aus unerklärlichen Gründen, angeblich müssten Batterien geladen werden, legte die Schwalbe dann aber an der Haltestelle der Fähre an und dort war auch Einstieg. Nach Klärung des Programmablaufes mit dem Cheforganisator Philip Asshauer, wurde kurzerhand entschieden, dass wir unsere Sketche nur auf dem Unterdeck zeigen durften.

Fast pünktlich um 18:45 Uhr legte die Schwalbe denn ab. Wieder gab es eine Änderung im Ablauf, denn die Schwalbe fuhr nicht durch die Schleuse Richtung Kemnader See, sondern die Ruhr hinunter. Egal, für das Programm spielte es keine große Rolle. Ein Akkordeonspieler überbrückte die Pausen zwischen den Sketchen, die mit „auf der Rennbahn“, gespielt von Uwe Möbius und Claus Lippe alias „der Herr RECHTS und der Herr LINKS“ begannen. Dann folgte das LORIOT Stück „Geigen und Trompeten“ gespielt von Gisela Heidemann und Claus Lippe als Karl-Heinz. In dem Stück ging es darum, ob ein Trompeter auch mal in eine Geigen blasen könnte. Vor dem letzten Sketch brachte Dr. Sabine Wirths-Hohagen eine Hommage an Evelyn Hamann in ihrer unvergleichlichen Rolle als Fernsehansagerin, die die britische Krimiserie „Die zwei Cousinen“ präsentieren möchte und dabei wegen der anspruchsvollen Artikulation der vielen th-Laute in den englischen Orts- und Personennamen fast einen Nervenzusammenbruch erleidet.
Als letzten Sketch wurde der LORIOT Sketch: Fernsehabend präsentiert in dem es um einen kaputten Fernsehapparat ging.
Als „Vorsagerin“ (Souffleuse) und Hilfe bei „Texthängern“ war Elke Möbius hilfreich. (DANKE ELKE!
Zu erwähnen wäre noch, dass Gisela Heidemann, Uwe Möbius und Claus Lippe (alle 3 vom WiSeL Netzwerk) in dieser Kombination zum ersten Male zusammen gespielt haben und Elke Möbius zum ersten Mal als Souffleuse wirkte)

Danach hatten Markus Draxler und Boris Mercelot vom 99cent Theater aus Bochum mit ihrer Eigenproduktion: „Zu zweit mit Kopf nicht unten“, ihren Auftritt. Die von sich in einer Beschreibung behaupten:
Diese zwei Menschen sind stets bemüht, mit einigen prachtvollen Requisiten, nicht von ihrem selbstgewählten Kurs abzukommen und eine nachhaltige Schau auf Augenhöhe abzuhalten. Hoffen wir, dass es nur ihr Hunger nach Liebe und Anerkennung ist, der sie zu all diesem Treiben anfeuert, und nicht etwas Ernsthaftes.

Die Darbietung war recht Anspruchsvoll und so mancher Zuschauer war wohl etwas überfordert. Es war jedenfalls etwas neues, ungewöhnliches, gewöhnungsbedürftiges.
Die Vorführung dauerte ca. 1 Stunde und lief auch noch nach dem Anlegemanöver am Endpunkt der Schwalbe, weiter.
Derweil läuft auf dem Oberdeck ein anderes Programm ab. Das 99cent Theater zeigt die Schlussnummer: Tanz der Eisbären …

Endlich können die Gäste, die draußen warten mussten, zusteigen. In der Zwischenzeit werden die Requisiten der nächsten Künstler vom Ober- aufs Unterdeck gebracht und während der Umbau Pause unterhält Froillein Birnenstengel die Gäste und erklärt Ihnen „Imbiss deutsch“ in Ruhrgebietsdialekt. Außerdem liest sie aus dem Buch eines bekannten Autors, der unter anderem für Herbert Knebel schreibt, das Märchen vom Rotkäppchen im typischen Ruhrgebietsslang vor.

Dann ist es soweit. Es geht weiter mit dem Duo „alter Sack und coole Socke“ alias Lenny Grüttgen und Klaus Kauker. Sie wurden als „Generationen Duo“ angekündigt und sollten das Publikum mit Jazz, Pop, Chanson und Folk unterhalten. Vielleicht hat ihnen das niemand gesagt? In englisch gesungene Lieder und zum Schluss ein Lied in jiddisch. Stimmung geht wohl anders.

Endlich kommt Tobi Katze, der aus seinem Buch „RocknRoll mit Buchstaben“ liest. Teilweise ganz witzig. Das derweil Gäste das Schiff verlassen kommentiert er ironisch und lässt sich ansonsten nicht in seinem Vortrag stören. In der Zwischenzeit spielt auf dem Oberdeck eine Mädchenband. Solange liest Tobi Katze aus seinem Buch um die Zeit zu überbrücken, bis die Mädchenband ihr Repertoire beendet hat.
Dann wird wieder umgebaut, d.h. Die Musikinstrumente von oben müssen nach unten gebracht werden.
In der Zwischenzeit erklärt Tobi Katze einer interessierten Zuhörerin woher der Name KATZE kommt, der eigentlich ein Spitzname ist. Er ist allergisch gegen Katzenhaare und hat einmal beim Film gearbeitet. Dort gibt es als Schutz für Mikrofone einen Schutz der ausschaut wie eine buschige Katze und heißt auch KATZE. Diesen Windschutz kann man auch über den Kopf ziehen und damit ist er dann durch die Gegend gelaufen. Seit dem hat er seinen Spitznamen weg.

Die Mädelband mit dem fast unaussprechlichen Namen „Tengo Hambre Pero No Tango Dinero“, bestehend aus eigentlich 4 fröhlichen jungen Damen aus Bochum. Davon sind nur 3 anwesend. Vielleicht liegt es an der Enge, vielleicht daran, das sie nicht komplett sind? Jedenfalls ist von der angeblichen Frauenpower nicht viel zu spüren, außer vielleicht, dass die Mädels so nach und nach eine große Flasche Wein leeren.
FAZIT: Vielleicht lag es an den ungewohnten Darstellern. Vielleicht am falschen Publikum. Jedenfalls habe ich die Stimmung der ersten Butterfahrt vermisst.

Letztendlich war es ein Experiment, jung und alt auf einem Schiff zusammen zu bringen und zu unterhalten. Es sollte ja auch keine reine Seniorenveranstaltung werden, wie der Name „Butterfahrt“ vermuten ließ, an der nun mal üblicherweise hauptsächlich Senioren teilnehmen. Danke auch an Philip Asshauer, der mit der Idee zur „Butterfahrt“ bei den WiSeL Netzwerken anklopfte und auf Begeisterung stieß. Der Wunsch in Zukunft ein ähnliches Projekt zu starten, ist auf jeden Fall auf beiden Seiten vorhanden. Man darf gespannt sein.

Autor:

Claus Lippe aus Witten

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