Fukushima-Jahrestag: Atom-Risiko ist nicht gebannt

Anlässlich der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima gab es 2011 auch in der Wittener Innenstadt verstärkte Proteste gegen Atomkraftwerke und Atommüll.
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Zwei Jahre ist es her, dass es im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zu einer ganzen Reihe von katastrophalen Un- und Störfällen nach einem Erdbeben kam, bei denen große Mengen radioaktiven Materials in die Umwelt gelangten.
Zu dieser Zeit Anlass für viele, die sich lange über Kernenergie keine großen Gedanken mehr gemacht hatten und nach dem Motto „Strom kommt aus der Steckdose“ lebten, innezuhalten und das Thema zu überdenken. Seit langem hatten Atomkraftgegner überall auf der Welt nicht mehr so viel Unterstützung wie vor zwei Jahren.
Und was ist seitdem passiert? Atomkraftgegner meinen: zu wenig. Deshalb finden zum Jahrestag - am 11. März 2011 begann die Unfallserie in Fukushima - Demonstrationen statt.
Die Montagsdemo erinnert an die seit zwei Jahren andauernde Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima und protestiert gleichzeitig gegen den Weiterbetrieb von neun Atomkraftwerken in Deutschland. Für die Diskussion wird ein offenes Mikrofon bereitgestellt. Die Protestkundgebung findet am Montag, 11.  März, von 17 bis 18 Uhr in der Innenstadt Ecke Bahnhof-/Nordstraße statt.
„Während bereits am Samstag, 9. März, mehrere bundesweite Großdemonstrationen analog zu Protestaktionen in Japan und der ganzen Welt stattfinden, wird es am 11.  März, dem eigentlichen Jahrestag, lokale Mahnwachen quer durch Deutschland geben“, erklärt Romeo Frey von der Montagsdemo Witten, die nunmehr seit zwei Jahren regelmäßig dieses brisante Thema auf ihren Kundgebungen anspricht.
„Wir wollen die Verbundenheit mit den Opfern und der Bevölkerung in Japan zeigen und gleichzeitig die hiesige Bevölkerung daran erinnern, dass auch in Deutschland noch neun gefährliche Atomkraftwerke in Betrieb sind  - die meisten davon noch rund zehn Jahre. Jeden Tag kann auch in einem deutschen AKW der Super-GAU eintreten“, sagt Markus Freiburg von der Bürgerbewegung Montagsdemonstration. „Wir fordern, dass diese Reaktoren jetzt abgeschaltet werden und nicht erst nach einer Katastrophe.“
„Die Anti-Atom-Bewegung hat durch ihre Proteste vor zwei Jahren mit dem Aus für acht Reaktoren viel erreicht. Jetzt streiten wir dafür, dass die noch ausstehende zweite Hälfte der Atomkraftwerke stillgelegt wird“, erläutert ­Romeo Frey.
Auch die „Freie Bürgerbewegung Anti-Atom-Mahnwache“ engagiert sich zum Jahrestag. Zusammen mit der Bürgerinitiative Fracking Witten sowie Attac Witten rufen sie auf unter dem Motto „Empört euch@Witten“ am Montag, 11. März, um 18 Uhr auf dem Marktplatz mitzumachen. „Empört euch“ hieß die Streitschrift, die Stéphane Hessel mit 92 Jahren schrieb. Im Sinne des Widerstandskämpfers, Diplomats und Menschenrechtlers, der am 27. Februar starb, soll demonstriert werden: sich gegen Unrecht in der Gesellschaft einsetzen ohne Hass und Gewalt, aber mit dem Zorn, der aus dem Mitgefühl kommt. Denn die falscheste Haltung in der Gesellschaft war für ihn die Gleichgültigkeit, das Wegsehen.
Der Erinnerung an diesen Mann widmen die Teilnehmer der Mahnwache am Montagabend ihren öffentlichen Rundgang durch die Wittener City: „Wir rufen auf, mitzugehen und friedlich jene Themen in der Wittener Öffentlichkeit zu artikulieren, die sie im gesellschaftlichen Miteinander empörend finden“, sagt Carsten Samoticha.
Neben dem zentralen Thema Fukushima und Atomkraft geht es auch um Wasser als Menschenrecht, Fracking, Kinderarmut und Waffenhandel. „Dabei geht es um persönliche Meinungen, nicht um Positionen von Parteien, NGOs, Vereinen und so weiter“, betont Samoticha.

Eine Karte mit allen geplanten Mahnwachen in Deutschland findet man im Internet: www.ausgestrahlt.de/mahnwachen

Anlässlich der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima gab es 2011 auch in der Wittener Innenstadt verstärkte Proteste gegen Atomkraftwerke und Atommüll.
„Während bereits am Samstag, 9. März, mehrere bundesweite Großdemonstrationen analog zu Protestaktionen in Japan und der ganzen Welt stattfinden, wird es am 11.  März, dem eigentlichen Jahrestag, lokale Mahnwachen quer durch Deutschland geben“, erklärt Romeo Frey von der Montagsdemo Witten, die nunmehr seit zwei Jahren regelmäßig dieses brisante Thema auf ihren Kundgebungen anspricht.
Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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