Undurchdringlicher deutscher Steuer-Dschungel

Weder kühn
noch mutig

Nur noch wenige Tage - und das Jahr 2015 ist gelaufen. Auch steuertechnisch. Und das heißt für alle Einkommenspflichtigen: Im neuen Jahr wieder einmal bei einem der 648 Finanzämter eine Steuererklärung abliefern. Jedoch ist das deutsche Steuerrecht so kompliziert, dass es nur noch von Experten richtig verstanden wird.

Um dem Fiskus die Steuererklärung form- und fristgerecht vorzulegen, ist der verunsicherte Bürger oft auf professionelle Hilfe angewiesen. Beim Versuch, alleine mit der komplizierten Materie fertig zu werden, könnte er sich leicht bei der für Laien undurchschaubaren und oft widersprüchlichen Fülle von Lenkungs- sowie Strafsteuern im Netz verheddern und Verluste oder gar Strafen riskieren.

Wenn man davon ausgeht, dass der deutsche Steuerdschungel 17.000 DIN-A4-Seiten "tief" und 33000 Paragrafen "hoch" ist, ist kurzfristig nicht davon auszugehen, dass unsere Bundestags-
abgeordneten vehement gegen die darin enthaltenen Ungerechtigkeiten vorgehen werden. Vielmehr erfahren die Bürger, dass unsere Volksvertreter sich keineswegs als Garanten niedriger Steuerlasten empfehlen, sondern eher als Vordenker zusätzlicher Staatsleistungen und damit weiterer Steuererhöhungen. Und dass es auch die Ruhrstadt versteht, Abgaben teils kräftig zu erhöhen, erleben die Wittener alle Jahre wieder.

Angesichts der Tatsache, dass unsere gutbezahlten Volksvertreter es noch nicht einmal schaffen, die viel diskutierte sogenannte "kalte Progression" abzuschmelzen oder den Solidaritätszuschlag zu senken, ist es weder kühn noch mutig zu behaupten: "Eher landet ein Inder aus der Kaste der Unberührbaren auf dem Mond, als dass unsere Politiker es schaffen, die überdrehte Steuerschraube zurückzudrehen."

Denn: Nach der Wahl ist ja schon wieder vor der Wahl.

Autor:

Alfred Möller aus Witten

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