Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag - Allein in NRW rund 18000 Betroffene

Corinna Mörke, Schülerin des Berufskollegs Hattingen, ließ sich zur Multiplikatorin ausbilden und plant derzeit eine Aktion zum Welt-Aids-Tag an ihrer Schule. | Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
  • Corinna Mörke, Schülerin des Berufskollegs Hattingen, ließ sich zur Multiplikatorin ausbilden und plant derzeit eine Aktion zum Welt-Aids-Tag an ihrer Schule.
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„Was macht ihr, wenn euer Stürmer HIV hat?“ – „Hoffentlich viele Tore!“ Mit diesem auf Plakaten zu lesenden Frage-Antwort-Spiel wirbt eine bundesweite Kampagne für „positiv zusammen leben“.

Der Ennepe-Ruhr-Kreis schreibt dazu:

Rund um den Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember regen auch im Ennepe-Ruhr-Kreis weitere Motive zum Nachdenken an. „Wie reagierst du, wenn die Erzieherin deines Kindes in der Kita HIV-positiv ist? Wie, wenn du dich in einen HIV-positiven Menschen verliebt hast oder wenn dein bester Freund HIV hat?
„Auf diese Weise werden unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung angesprochen. Diese gilt es zu überwinden und gleichzeitig einen respektvollen und angemessenen Umgang mit HIV-positiven Menschen zu fördern“, macht Claudia Schonheim, AIDS-Beraterin des Ennepe-Ruhr-Kreises, deutlich. Die Kernbotschaften für ein funktionierendes „positiv zusammen leben!“ lauten: Aufeinander zugehen, miteinander reden, sich gegenseitig zuhören und verstehen.
 

Unwissen und unnötige Infektionsängste

Claudia Schonheim sowie Maren Dehne und Annette Kriese, die im Kreis aktiven Youth-Workerinnen der pro-familia-Beratungsstellen, wissen, wie notwendig dieser Appel nach wie vor ist. Unwissen und unnötige Infektionsängste führen zu Diskriminierung und Stigmatisierung von Menschen mit HIV, auch bei uns. „Dabei wird HIV im alltäglichen Zusammenleben nicht übertragen. Nur wenn infektiöse Flüssigkeiten wie zum Beispiel Blut oder Sperma in ausreichender Menge in den Körper gelangen, ist eine Ansteckung möglich“, stellt Schonheim klar.
Neben dem Engagement für ein positives Zusammenleben sehen die Aids-Beraterinnen in der Präventionsarbeit zu HIV und Aids und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen einen weiteren, sehr wichtigen Aspekt ihrer Arbeit. „Wir müssen immer wieder ins Gedächtnis rufen, wie ein wirksamer Schutz aussieht. Viele haben nur die Schwangerschaftsverhütung mit der Pille im Blick und vergessen, dass das Kondom nicht nur verhüten hilft, sondern auch die eigene Gesundheit schützt“, berichtet Schonheim über Erfahrungen aus ihren Beratungen und Veranstaltungen.

Wie anlässlich jedes Welt-AIDS-Tages wird es im Ennepe-Ruhr-Kreis auch in diesem Jahr Informationsangebote geben. Eine zentrale Rolle übernehmen dabei 16 Schüler der Berufskollegs des Ennepe-Ruhr-Kreises in Ennepetal, Hattingen und Witten. Sie waren Anfang November zu Multiplikatoren zum Thema HIV/AIDS geschult worden und planen jetzt selbstständig eine Aktion an ihrer Schule.
Zusätzlich machen die Aids-Berater an zwei Förderschulen im Kreis Station. Nachdem sie im letzten Jahr bereits mit Schülern der Schule Hiddinghausen (Sprockhövel) und der Kämpenschule (Witten) ins Gespräch gekommen waren, bauen sie ihren Informationsparcours in diesem Jahr an der Hattinger St.-Georg-Schule und der Hasencleverschule in Gevelsberg auf. Hier wird Schülern ab 14 Jahren Gelegenheit gegeben, Wichtiges und Wissenswertes über die Themen HIV Übertragung, Folgen einer HIV Infektion und Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu erfahren.“
 

Beratung

Zu persönlichen Beratungen steht Claudia Schonheim dienstags von 14 bis 15.30 Uhr in der Wittener Nebenstelle der Kreisverwaltung, Schwanenmarkt 5-7, zur Verfügung. Da der Welt-Aids-Tag in diesem Jahr auf einen Dienstag fällt und Beraterin Claudia Schonheim durch die Aktionen in den Berufskollegs gebunden ist, fällt die Sprechstunde am 1. Dezember allerdings aus. Neben dem wöchentlichen Angebot in Witten sind nach Vereinbarung auch Termine in Schwelm möglich. Kontaktdaten: Claudia Schonheim, Telefon 02302/922 278, E-Mail: c.schonheim@en-kreis .de.
 

HIV und AIDS: Zahlen und Fakten

 
In Deutschland leben etwa 80.000 Menschen mit HIV und AIDS, für Nordrhein-Westfalen geht das Robert-Koch-Institut von rund 18.100 Betroffenen (14.900 Männer/3.200 Frauen) aus. Die Zahl der Neuinfektionen in 2014 lag in NRW bei etwa 640. 88 Prozent der Neuinfizierten sind Männer, neun von zehn Personen haben sich beim Sex infiziert, die übrigen im Zusammenhang mit Drogenkonsum.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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