Hier kracht’s häufiger - Wo sehen Sie „Problemzonen“ in Witten?

In Herbede wird an der Wittener Straße gebaut, um für einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen.
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  • In Herbede wird an der Wittener Straße gebaut, um für einen besseren Verkehrsfluss zu sorgen.
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Die gute Nachricht ist, dass in Bochum, Herne und Witten die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall zu verunglücken, seit sechs Jahren so niedrig ist wie sonst nirgends in Nord­rhein-Westfalen. Das haben die Zahlen aus dem vorigen Jahr ergeben.
Die Kreispolizeibehörde für die genannten drei Städte ist seit 2007 auf dem ersten Platz bei den Verunglücktenhäufigkeitszahlen auf der Vergleichsliste, das heißt: wenig Verunglückte.
Das bedeutet nicht, dass es wenig Unfälle gäbe, wohl aber, dass diese meist glimpflicher ausgehen als anderswo in NRW.
„Auch wenn aus fachlicher Sicht, ein Ein-Jahres-Zeitraum alleine betrachtet, nur begrenzt aussagefähig ist, handelt es sich nach dem leichten Anstieg im Jahr 2011 um ein besonderes Ergebnis“, sagt Kristina Räß von der Polizei Bochum. „Im Vergleich zum Jahr 2000 haben wir in 2012 über 1 000 verletzte Personen weniger zu verzeichnen. Auch die Zahl der Verkehrstoten liegt mit der Zahl von sechs Personen, wieder - wie 2010 - auf historisch tiefem Stand.“
Für Witten hält der Jahresbericht Verkehrssicherheit noch folgende positive Zahlen bereit:
Die Aufklärungsquote der Verkehrsunfälle mit Flucht und Personenschaden konnte von 76,5 Prozent auf 83,3 Prozent gesteigert werden.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden, verursacht durch junge Erwachsene (18- bis 24-Jährige) sank im Vergleich zum Vorjahr von 58 auf 43.
Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen zu Schaden gekommenen Menschen ging von 293 leicht auf 286 zurück.
Leider gibt es auch schlechte Nachrichten:
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden stieg im Vergleich zum Vorjahr von 234 auf 243.
Die Anzahl der als Radfahrer verunglückten Kinder stieg von 4 auf 9.
Ein besonderer Blick lohnt sich immer wieder auf die Verkehrsunfallschwerpunkte, also insbesondere Kreuzungen, an denen häufig Unfälle passieren. Da gibt es Ecken, an denen es immer wieder kracht, aber auch plötzliche Anstiege von Unfällen oder umgekehrt. Zum Beispiel war die Kreuzung der Ardeystraße mit Pferdebach- und Johannisstraße in den Jahren zuvor unauffällig mit zwei Unfällen, im vorigen Jahr gab es dort aber gleich acht Unfälle. Gezählt werden hier übrigens nicht Unfälle mit nur leichtem Sachschaden. Aus Polizeisicht könne hier aber noch nicht von einer Unfallhäufungsstelle gesprochen werden, da es unter anderem unterschiedliche Unfallabläufe gegeben habe.
Auch an der Kreuzung Ruhrstraße/Ruhrdeich hat es wieder häufig gekracht, zwar weniger als im Vorjahr, aber doch bei den „nur“ noch fünf Unfällen wurden insgesamt sieben Verkehrsteilnehmer (leicht) verletzt. Auffallend sei, dass es sich an dieser Stelle immer um Auffahrunfälle handelte.
In die Kategorie „unendliche Geschichte“ gehört die Auf- beziehungsweise Abfahrt der A 44 an der Dortmunder Straße. Im Jahr 2011 war hier das Unfallaufkommen zwar noch höher als 2012, vor allem aber passiert hier fast immer das Gleiche, mit unterschiedlichen Folgen wird falsch links abgebogen. Bei den fünf schwereren Unfällen im vorigen Jahr wurde dabei eine Person schwer und zwei leicht verletzt. Der Gesamt­sachschaden, der an dieser Stelle in Witten entstanden ist, beläuft sich nach Polizeiangaben immerhin auf 36 800 Euro.
Eigentlich hatte das Polizeipräsidium Bochum bereits im Vorjahr ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, von diesem Unfallschwerpunkt bald nichts mehr zu hören, denn die Landesbehörde Straßen-NRW wollte die Auffahrt umbauen. „Leider hat sich der Umbau auf das Jahr 2013 vertagt, die Gründe für die Verzögerung sind hier nicht bekannt“, heißt es von der Polizei.
An der Kreuzung Sprockhöveler/Crengeldanzstraße passierten ebenfalls viele Unfälle, allerdings wird hier gerade gebaut. Möglicherweise erledigt sich diese Ecke dann als Unfallschwerpunkt. Ähnliches gilt für Unfallhäufungen an der Kreuzung Wittener/Herbeder und Vormholzer Straße. Die Baumaßnahme, die Anfang des Jahres begonnen hat, soll hier in Zukunft für bessere Verkehrsverhältnisse sorgen.
„Im Jahr 2013 werden wir durch konsequente Bekämpfung der Ursachen von Verkehrsunfällen mit Personenschaden, insbesondere Geschwindigkeit, Alkohol/Drogen und Gurt, an der Verbesserung der Verkehrssicherheit und der Unfallbilanz arbeiten“, so die Polizei.

Wie steht es mit der „gefühlten“ Sicherheit im Wittener Straßenverkehr? Gibt es Ecken, an denen Sie, liebe Leser, sich unsicher fühlen, unübersichtliche Kreuzungen; oder Straßen, die so mit Schlaglöchern übersät sind, dass Sie sie lieber meiden? Teilen Sie uns mit, wo Sie die „Problemzonen“ in Witten sehen! Wie immer entweder mit einem Schreiben an die Redaktion, gerne per E-Mail, oder einfach hier im Internet auf Lokalkompass.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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