Einsparungen von rund 750.000 Euro
Rathaus-Sanierung: Pläne werden konkreter

Der westliche Eingang des Rathauses und der Hochhaustrakt.  | Foto: Peter Benedickt

Die Wirtschaftlichkeit werde permanent überprüft, Sparpotentiale gesucht, hatte Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner versprochen. „Die Rathaus-Sanierung wird von Steuergeldern, dem Geld der Bürgerinnen und Bürgern, finanziert, da müssen wir sorgsam mit umgehen“, versprach der erste Bürger Ende letzten Jahres. Jetzt wurde über neueste Ergebnisse informiert: Ein Workshop brachte konkrete Möglichkeiten der Kosteneinsparung.
Zur Erinnerung: Die Kostenschätzungen für die Investitionen in das Arnsberger Rathaus erreichten 39,5 Millionen Euro. Rund sieben Millionen Euro mehr als vorgesehen. Da wollte Ralf Paul Bittner auf die Preisbremse treten. Projektleiter Michael Bartnik nannte eine konkrete Zahl: „Rund 750.000 Euro“ - die sich im Einzelnen ohne Qualitätsverlust aus verschiedenen Positionen ergeben.

Neubau statt Sanierung

So soll statt der Sanierung des westlichen Flachtrakts inklusive der Tiefgarage nun ein Neubau das größte Einsparpotential ergeben. Eine vorhandene Baufuge ermöglicht den problemlosen Abriss dieses Gebäudeteils. Das zuständige Ministerium in Düsseldorf hat bereits Einverständnis signalisiert. Hier soll das Bürgerzentrum mit Öffnung zum Quartier entstehen und Sitzungs- und Versammlungsräume auch für öffentliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Die bekannt unattraktive Kantine im Rathaus wird durch eine moderne Variante mit Bistroeigenschaften abgelöst. Das Bürgermeisterbüro entsteht an der Schnittstelle im östlichen Teil. Eine weitere Einsparung, etwa im fünfstelligen Bereich, bringen eine Reduzierung der Türenzahl, bisher wird von 450 Schließanlagen ausgegangen, und eine Änderung vom kabel- auf ein batteriebetriebenes System. Mit dem Abbruch und Neubau des westlichen Traktes ergeben sich zusätzliche Potentiale zur Kostenreduzierung. Die Flächen für die Begrünung fallen eventuell ganz weg oder können durch den Einsatz größerer Lichtbänder zumindest reduziert werden. Zudem wäre dann die Installation von Photovoltaik-Anlagen möglich.

"Offen und transparent"

Baudezernent Thomas Vielhaber teilte mit, dass in Gesprächen mit der Landesregierung und der Stadt Arnsberg offene Fragen geklärt wurden. So wird das Rathaus in zwei voneinander getrennte Baukörper aufgeteilt. Der Hochtrakt wird dabei als reiner Verwaltungsbau konzeptioniert. „Hier werden moderne Arbeitsplätze für die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen“, erläutert der Baudezernent. „Durch die Umsetzung der Planung wird die angestrebte Kundenfreundlichkeit optimiert. Der Bereich mit dem stärksten Bürgerbesuch findet seinen Platz dabei im Erdgeschoss. Offen, transparent, in gewissen Gebieten vertraulich, ist das Ziel“, so Thomas Vielhaber. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind am Prozess der Entstehung von individuell angepassten Grundrisslösungen zur Verbesserung der Kundenabwicklungen durch Workshops beteiligt.

Archiv im Güterbahnhof?

Eine kostengünstige Lösung zur Unterbringung des Archivs ist nach einer Machbarkeitsstudie im Güterbahnhof möglich. Die Boden-Tragfähigkeit lässt die Belastung von rund 4,5 Kilometer Regalen zu. Andere Objekte bieten diese Stabilität nicht. Im „Haus-in-Haus-Prinzip“ mit der Einstellung von Boxen wird die erforderliche thermische Hülle geschaffen. Eine Digitalisierung läuft gleichzeitig, manche Unterlagen müssen allerdings im Originalplan erhalten bleiben. Ein weiterer Vorteil ist die Nähe zum Rathaus, so dass diese Lösung eine endgültige sein kann.

Tafel: Umzugstermin hängt von Landesförderung ab

Ralf Paul Bittner: „Hier wäre im ehemaligen Verwaltungsbereich auch der Platz für die Tafel vorhanden. Noch kann die Einrichtung am jetzigen Standort bleiben, ein Umzugstermin ist von der Landesförderung abhängig.“
Stadtplanerin Michaela Röpke wies darauf hin, dass Förderanträge fristgerecht gestellt werden. Gerechnet wird mit rund 15 Millionen Euro - die allerdings gesplittet und deshalb nicht zeitgleich, sondern nur bei Bedarf zur Verfügung stehen. „Wir wissen, dass wir weiter Dampf machen müssen, denn Preissteigerungen können wir nicht beeinflussen“, versprach der Bürgermeister, versicherte zudem, weitere Einsparungen als Kernaufgabe zu betrachten. „Wir hängen von den Fördergeldern ab, sind an formale Kriterien gebunden, aber es wird konkreter“.

Baubeginn für 2021 anvisiert

Die Verantwortlichen hoffen auf einen Baubeginn in 2021, denn: „Dieses und kommendes Jahr wird für die weiteren Planungen und Vorbereitungen draufgehen.“

Autor:

Lokalkompass Arnsberg-Sundern aus Arnsberg

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