Gastarbeiter im Weinberg Gottes

Am ersten Februar 2011 gab das Bistum Münster für den Kreis Kleve in Kevelaer bekannt wie es die Strukturprobleme in der Diözese anpacken will.
Mittags waren die Hauptamtlichen informiert worden, danach die Presse und schließlich, um halb acht, die Vertreter der Kirchenvorstände, Pfarrgemeinderäte und andere organisatorische Einheiten.

Die große Welle der Fusionen der letzten Jahre bekommt noch einen Nachschub, auch wenn das Neugeborene nicht den Namen „Fusion“ trägt, sondern „Pastoraler Raum“.

Nach einer beeindruckenden Vorführung von Daten in Bezug auf Taufen, Eheschließungen, Begräbnisse und die Prognosen für die zukünftige Entwicklung seitens des Referenten kam mir folgender Witz in den Sinn.

Ein Vater stellt einem Geistlichen seinen Sohn vor und sagt, er würde sich für den geistlichen Beruf interessieren, ob der Herr Pfarrer ihn nicht mal prüfen könne. Worauf der Pfarrer sich von der Gedankenwelt des Knaben ein Bild versucht zu machen. Er fragt: „Was möchtest du von mir wissen“. Der Knabe zögert nicht lange und sagt: „Herr Pfarrer, Sie haben zwei Messen in der Woche, die dauern je eine Stunde. Sie bereiten für jede Messe eine Predigt vor, sagen wir mal dass Sie dafür je 4 Stunden brauchen. Dann müssen Sie noch hin und her fahren, besuchen vielleicht den einen oder anderen Kranken ein Stündchen. Was machen Sie eigentlich in dem Rest der Zeit?“. Worauf der Pfarrer zum Vater sagt: „Ein guter Geistlicher wird er nicht! Dafür aber gut für die Verwaltung!“

Und was kommt von solchen Rechnungen die den Menschen als Kostenfaktor sehen? Für uns in Bedburg-Hau ist ein deutscher Priester vorgesehen, ein Priester aus der Weltkirche (Indien, Afrika, oder Asien) und eine Pastoralreferentin. Momentan sind für die neue Pfarrgemeinde zwei Pfarrer zuständig, es herrscht hier also kein Priestermangel in dem Sinn, dass Münster für uns einen ausländischen Priester auf dem Weltmarkt kaufen müsste um zwei Priester für Bedburg-Hau zu haben. Oder wird ein Priester durch einen Gastarbeiter ersetzt der preiswerter ist?

Ich denke, dem Sohn der sich so gerne mit Zahlen beschäftigt werden auf Dauer noch ganz andere Lösungen einfallen! Und handeln wie der Kutscher der eines Tages vergaß sein Pferd zu füttern. Am nächsten Tag zog es aber noch genauso gut. Das wäre aber eine Einsparung, dachte der Kutscher und ließ bewusst das Futter weg. Und wieder zog das Pferd wie vorher. Dies ging eine Weile gut, bis das Pferd tot zusammenbrach. Das Pferd hatte sich also nicht daran gewöhnen können!

Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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