Anselm Weber bleibt Intendant in Bochum

In seiner letzten Sitzung hat der Verwaltungsrat des Schauspielhauses Bochum den bisherigen Intendanten Anselm Weber für die Spielzeiten 2015/16 bis 2019/2020 erneut als künstlerischen Leiter des Theaters berufen. Für die Wirksamkeit der Berufung ist noch die Genehmigung durch den Rat der Stadt Bochum erforderlich.

Es sei ein besonderer Verdienst der Intendanz, trotz knapper Kassen künstlerische Standards gehalten und ausgebaut zu haben. Der Verwaltungsrat betonte, Weber habe es gemeinsam mit der kaufmännischen Direktion des Schauspielhauses geschafft, die Finanzen des Hauses weitestgehend zu konsolidieren. Darüber hinaus sprächen die steigenden Besucherzahlen dafür, dass das Theater an Attraktivität gewonnen habe.

„Dieser Ort ist die Herzkammer dieser Stadt", so der Intendant in einem Interview. Der Satz drückt einen wichtigen Teil des Credos seiner Intendanz aus: Das künstlerische Leben ist der Pulsschlag der Stadt. Dass dieses Leben auf einer finanziell gesunden Basis stehen muss und erst darauf richtig erblühen kann, ist für ihn ebenso wichtig wie selbstverständlich.

Neben der Pflege des klassischen Repertoires hat Anselm Weber seit Beginn seiner Intendanz in vielen Fällen Neuland betreten und hochinteressante Künstler für das Bochumer Theater gewinnen können. Als eines der ersten Häuser der Republik hat Bochum unter seiner Leitung die Internationalisierung des künstlerischen Prozesses im Schauspiel nach vorne getrieben.

„Anselm Weber bringt darüber hinaus brennende Themen der Zeit den Menschen unserer Stadt und Region nahe und bindet sie in den künstlerischen Diskurs ein. „Weber ist ein Brückenbauer mit internationaler Perspektive, der auch versucht, neue Zielgruppen für das Schauspielhaus und für die Kraft der Kunst zu erschließen. so Michael Townsend nach der Verwaltungsratsitzung.

Als Weber 2010 an das Schauspielhaus Bochum kam, urteilte er über das Haus, dass es immer dann gut gewesen sei, wenn es bei den gesellschaftlichen Entwicklungen und Diskursen weit vorne mitgespielt habe. Dem hat er sich selbst auch unterworfen. Weber greift künstlerisch aktuelle Fragen, die die Stadtgesellschaft und die gesamte Region betreffen, auf, indem er zum Beispiel mit einem Projekt wie „This is not Detroit in der kommenden Spielzeit nicht nur Bochums Probleme im Zusammenhang mit der Opel-Krise thematisiert und nach Lösungsstrategien sucht, sondern auch immer wieder ihre gesamt-gesellschaftliche Ebene und Relevanz beleuchtet. Das Schauspielhaus Bochum entwickelte sich unter seiner Leitung wieder hin zu einer ″Agora, dem Platz der Auseinandersetzung und des Meinungsaustauschs in der antiken griechischen Stadtgesellschaft, auf dem unter anderem im Diskurs um Strategien des Handelns gerungen wird.

Weber hat kunstpolitisch auch die wichtigen Institutionen der „Freien Szene im Blick und so ist es neben einer Vielzahl laufender Kooperationen mit dem sozikulturellen Zentrum „Bahnhof Langendreer, dem internationalen Figurentheater-Festival „FIDENA und anderen nicht zuletzt der Intervention Webers zu verdanken, dass das NRW- „Impulse-Festival auch 2013 in Bochum seinen Spielort hat.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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