Bochum Total 2012 - Festivaltag 3: Bunter Mix auf und neben den Bühnen

Zehntausende schlenderten über den Bochumer Südring
5Bilder
  • Zehntausende schlenderten über den Bochumer Südring
  • hochgeladen von Philipp Rentsch

Das Musikfestival Bochum Total ist bereits nach dem dritten von insgesamt vier Eventtagen wieder einmal als Erfolg für den Veranstalter und die Besucher einzuordnen. Doch was ist das Erfolgskonzept dieses Festivals? Wer strömt in das Bochumer Bermuda Dreieck?

Vier Tage Party, vier mehr oder minder große Bühnen auf dem Südring, der Viktoriastraße und dem Konrad-Adenauer-Platz, dazu weitere Konzerte in den Kneipen und Clubs des Bermuda-Dreiecks. Bezahlt werden muss der Zutritt zum Festivalgelände nicht; sicherlich ein Teilgarant für den großen Zuspruch.

Das heutige Konzept basiert weiterhin auf der Grundidee, die 1986 bei der ersten Auflage von Bochum Total maßgebend war. Das Ziel war es damals, jungen, noch unbekannten Bands eine möglichst große Fläche zu bieten, um vor einem musikaffinen Publikum aufzutreten. Geblieben ist ein bunter musikalischer Mix, der Fans unterschiedlicher Sparten in die Bochumer Innenstadt lockt. Bochum Total ist mittlerweile auch ein Anlaufpunkt für verschiedene Jugendkulturen, die den Bereich rund um den Südring säumen.

Innenhöfe werden kurzerhand zu Pissoirs umfunktioniert, Hauseingänge dienen als Sitz- und Ablagefläche, getrunken wird auf fremden Territorium reichlich – Musikfreunde, die die Veranstaltung zwar besuchen, aber nicht zu den Partyfreudigen unter den Zehntausenden gehören, erleben die Eigenheiten unterschiedlicher Gruppen.
Nur selten lassen sie sich stören von den Massen, die an ihnen vorbeiziehen. Die Statistiken der Polizei belegen, dass es zumeist friedlich bleibt, nur selten gibt es Vorfälle.
Die Kleidung der ganz verschiedenen Jugendlichen signalisiert: Sie möchten sich abheben von der breiten Masse. Das Publikum gibt es bei Bochum Total eigentlich nicht. Kleingruppen und Kulturen mit unterschiedlichem Musikinteresse ergeben eine bunte Mixtur.

Als Besucher des Festivals muss man den speziellen Charakter der Angereisten von nah und fern mögen. Wer sich auf ein kostenpflichtiges, von einer Band oder einem Musiker bestimmten Konzert begibt, befindet sich oftmals unter Gleichgesinnten. Bochum Total kann dies bieten, muss es aber nicht. Es ist mittlerweile nicht nur noch ein Musikfestival inmitten der Bochumer City, sondern ebenso ein Straßenfest.

Der große Erfolg des Festes ist auch auf das vielfältige Programm zurückzuführen. Laut und rockig wurde es am dritten Veranstaltungstag auf den großen Bühnen, gefühlvoller kamen dagegen die Auftritte auf der WAZ-Bühne daher.
Die seit einigen Jahren auf der Viktoriastraße installierte Wortschatzbühne für Kleinkünstler und Autoren bietet einer weiteren Besuchergruppe ein breites Spektrum an Auftritten.

So geordnet wie dort geht es anderenorts im Bermuda-Dreieck dieser Tage nicht unbedingt zu. Man muss die Eigenheiten von Bochum Total eben mögen.

Autor:

Philipp Rentsch aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.