Der „amerikanische Traum“ - und was von ihm übrig blieb

Bernd Rademacher spielt die Hauptrolle des Willy Loman in Agnese Cornelios Inszenierung des Miller-Stücks „Tod eines Handlungsreisenden“. Foto: Diana Küster | Foto: Foto: Diana Küster
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Arthur Millers Drama „Tod eines Handlungsreisenden“ feiert am Freitag Premiere

Arthur Millers Drama „Tod eines Handlungsreisenden“ war wohl für unzählige Schüler-Generationen Stoff im Englisch-Unterricht. Dem vielgelesenen und vielgespielten Bühnen-Klassiker neue Aspekte abzugewinnen, daran macht sich nun die italienische Regisseurin Agnese Cornelio in ihrer ersten Arbeit für das Bochumer Schauspielhaus. Ihre Inszenierung feiert am Freitag, 4. November, Premiere in den Kammerspielen. Beginn ist um 19.30 Uhr.
Das Stück aus dem Jahre 1949 erzählt die letzten zwei Tage im Leben des einst so umtriebigen, doch inzwischen desillusionierten Handlungsreisen Willy Loman. Ein Leben lang ist Loman seinen Träumen, dem Versprechen von Glück und Reichtum, hinterher gejagt, um schließlich unter der Last seiner Schulden zusammen zu brechen.
Das Amerika im Jahre 2011 ist ein anderes als 1949: Über ein halbes Jahrhundert später stellt Cornelio die Frage, was vom amerikanischen Traum übrig blieb. „So müde und hohl wie Loman escheinen heute die Versprechen Amerikas“, sind die Regisseurin und ihre Dramaturgin Sabine Reich überzeugt. Das trotzige „Yes we can“ von Obama wirke kläglich und verzweifelt angesichts der sozialen Widersprüche und Konflikte.
Doch das Drama sei keinesfalls ein rein amerikanisches - schließlich sind Europa und Amerika in Hassliebe einander verbunden. Und so waren die amerikanischen Träume auch immer die Träume der Europäer: „Wenn die USA scheitern, muss Europa sich fragen, welche Träume im noch bleiben.“ Regisseurin Agnese Cornelio fügt eine weitere Drehung der Schraube hinzu - und verändert leicht die Perspektive auf die Geschichte: Was bleibt, wenn alles schon vorbei wäre? Willy Loman schaut zurück und erinnert sich...
Auf der Bühne stehen neben Bernd Rademacher in der Titelrolle Dimitrij Schaad (Biff), Krunoslav Šebrek (Happy), Veronika Nickl (Linda), Nicola Mastroberardino (Ben) sowie Matthias Eberle und Ragna Guderian.
Nach der Premiere stehen weitere Vorstellungen für den 11. und 24. November sowie für den 9., 14. u nd 30. Dezember auf dem Spielplan.
Weitere Informationen gibt es unter Tel.: 3333-5555.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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