„Gerthe - wir haben ein Problem - Jetzt ist der Turm dran!" - Ev. Gemeinde in Bochum muss 300.000 Euro aufbringen

7Bilder

„Steine brechen aus dem Turm der Christuskirche in Bochum-Gerthe und fallen auf das Kirchendach. Gott sei Dank ist dabei kein Mensch zu Schaden gekommen“, berichtet Pfarrer Johannes Romann. „Und so mussten wir kurzfristig wichtige Entscheidungen treffen. Wir müssen sanieren und dafür brauchen wir Spenden.“

Ein gewaltiger Hubsteiger mit seinem Ausleger machte es möglich, sich in luftiger Höhe mit Fachkräften detailgenau einen Überblick über das Ausmaß der Schäden zu verschaffen. Nach dreistündiger Rundumfahrt um dem charakteristischen Turm der Christuskirche aus dem Jahre 1910 und einer umfangreichen Bilddokumentation und ersten Klopf- und Gesteinsproben wurde deutlich, hier muss sofort gehandelt werden.

Noch vor Weihnachten dieses Jahres muss der Turm komplett mit einem Sicherungs- und Arbeitsgerüst versehen werden, um die Bevölkerung vor heraus brechende Steine und Mauerwerksteile zu schützen.

Erste Kostenschätzungen weisen eine Summe von mindestens 300.000 Euro aus, die es für die Kirchengemeinde Gerthe bis April 2012 aufzubringen gilt, damit die Arbeiten ausgeführt werden können. Zum jetzigen Zeitpunkt eine Herkulesaufgabe, die die Verantwortlichen in der Gemeinde an Grenzen führt.
Pfarrer Johannes Romann nutzte im Gottesdienst zum Barbaratag die Gelegenheit, eine erste größere Öffentlichkeit auf die äußerst schwierige Lage aufmerksam zu machen. Mit Bezug und in Erinnerung an die dramatische Apollo 13 Mission der amerikanischen Raumfahrt im Jahre 1970 sagte er: „Houston, wir haben ein Problem - Gerthe, wir haben ein Problem!“

Zurzeit werden angesichts der extremen Haushaltslage in der Gemeinde seitens des Presbyteriums Szenarien entwickelt und durchgearbeitet, die helfen sollen, diese gewaltige Summe in wenigen Monaten bereitzustellen, um keinen weitergehenden finanziellen Schaden durch Versäumnisse, Verzögerungen und lange Gerüststandzeiten zu bewirken.

Ein erster adventlicher Lichtblick, die Gemeinde hat zusammen mit Verantwortlichen im Landeskirchenamt kurzfristig noch eine Fördersumme von 30.000 Euro für das Jahr 2012 über die Bezirksregierung Arnsberg durch das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr aus Denkmalpflegemitteln erwirken können. Eine solche Förderung ist aber mit der Bedingung verknüpft, in 2012 die Maßnahme auszuführen und auszufinanzieren.

Somit verbleiben zum jetzigen Zeitpunkt 90 Prozent der Gesamtkosten bei der Gemeinde Gerthe.

In den zurückliegenden Jahren von 2003 bis 2009 hat die Gemeinde durch Spenden und Eigenmittel die komplette Innenrestaurierung der Christuskirche gestemmt und finanziert. Es werden auch Vorfinanzierungsmodelle angedacht, so dass für die Rückzahlung aus gesammelten Spenden neue und längere Zeiträume eröffnet werden können.

Der Zeitraum für die notwendige Mittelbeschaffung bis April 2012 erscheint allen Beteiligten zurzeit als kaum realisierbar.

Trotzdem werden alle Möglichkeiten bedacht und auf Realisierbarkeit geprüft. Sicherlich wird auch wieder zu Spenden aufgerufen werden müssen. Die außergewöhnliche architektonische Gestalt der Siebold-Kirche von 1910 hat bis heute das Stadtbild Gerthes maßgeblich mit geprägt und ist nicht wegzudenken.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.