Das Schauspielhaus startet am Freitag mit Dante-Adaption in die neue Spielzeit
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Anne Rietmeijer, Viviane De Muynck und William Cooper (v.l.) erforschen im Schauspielhaus "Das neue Leben". | Foto: Jörg Brüggemann
  • Anne Rietmeijer, Viviane De Muynck und William Cooper (v.l.) erforschen im Schauspielhaus "Das neue Leben".
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"Ich bin froh, dass wir wieder live spielen, auch wenn wir mit unseren Livestreams durchaus gute Erfahrungen gemacht haben", erklärt Schauspielhaus-Intendant Johan Simons kurz vor dem Saisonauftakt. Los geht es am 10. September mit "Das neue Leben" im Großen Haus. Die Premiere ist bereits ausverkauft, für die Folgevorstellungen gibt es aber derzeit noch Karten.

Der vollständige Titel "Das neue Leben. Where do we go from here" scheint wie ein Vorgriff auf eine hoffentlich nicht mehr allzu weit entfernte Zeit, wenn die Pandemie überwunden ist. In der Tat geht es um universale Themen, wie Regisseur Christopher Rüping erklärt: "Liebe und Tod stehen im Mittelpunkt, wobei das Weltgeschehen im Hintergrund aufscheint." Konkret geht es um Dante Alighieri, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 700. Mal jährt, und sein Jugendwerk "Das neue Leben", das vor Augen führt, dass Epidemien das Leben der Menschen von jeher geprägt haben. "Das neue Leben" erzählt zugleich die Vorgeschichte von Dantes wohl berühmtestem Werk "Die Göttliche Komödie".
Nun versteht sich Christopher Rüpings "Das neue Leben. Where do we go from here" keineswegs als Dramatisierung des Prosawerks "Vita nova", das Dante Ende des 13. Jahrhunderts verfasste, sondern bezieht seine Inspiration auch von Meat Loaf, Britney Spears oder Whitney Houston, die den Soundtrack zur Jugend vieler der an der Produktion Beteiligten lieferten.

Überschreibung eines Klassikers

"'Das neue Leben. Where do we go from here' überschreibt Dantes Text", erklärt der Regisseur, "und da Schlager die Liebesgedichte unserer Zeit sind, bietet es sich an, Popsongs, mit denen viele etwas verbinden, einzubeziehen. So entsteht eine Symbiose mit Dantes klassischem Text, von der ich mir erhoffe, dass sie Schwellenängste abbaut und dadurch auch Menschen mit weniger Theatererfahrung neugierig macht."
Auf der Bühne stehen neben William Cooper, Anna Drexler und Anne Rietmeijer, die dem Bochumer Theaterpublikum gut bekannt sind, mit Damian Rebgetz und Viviane De Muynck auch zwei Gastschauspieler.
Was die Corona-Auflagen betrifft, so gibt es für Theaterschaffende einige Erleichterungen. So müssen die Schauspieler auf der Bühne keinen Abstand zueinander mehr einhalten. Im Großen Haus dürfen mittlerweile wieder 310, also knapp die Hälfte der Plätze besetzt werden. Anders ist die Situation in den Kammerspielen, wo am 11. September "Das Gespenst der Normalität" von Saara Turunen Premiere feiert. Dort dürfen 80 Plätze, also ein Fünftel der Gesamtkapazität, besetzt werden. Pressesprecher Alexander Kruse erklärt: "Diese Unterschiede hängen mit der Größe der Verkehrsflächen, also vor allem des Foyers zusammen. Die Sicherheit von Publikum und Personal hat natürlich weiterhin Vorrang."
"Mysterien" in der Regie von Johan Simons mit Steven Scharf in der Hauptrolle feiert unter diesen Bedingungen am 17. September Premiere. Das Vorhaben, das Stück bereits vor der Sommerpause zu streamen, war aufgegeben worden, da sich die Inszenierung nicht angemessen mit der Kamera einfangen ließ.

Termine und Infos
- "Das neue Leben" feiert am 10. September Premiere am Schauspielhaus. Diese Vorstellung ist bereits ausverkauft. Karten gibt es derzeit noch für diese Vorstellungen: Samstag, 11., 19.30 Uhr; Sonntag, 12., 17 Uhr; Sonntag, 19. September, 18 Uhr.
- Mehr Informationen gibt es auf: schauspielhausbochum.de.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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