"Rassismus hat keine Chance"
Wattenscheider Hellweg Schule ausgezeichnet

Die Schüler und Schülerinnen sind stolz auf ihr Siegel. Denn Rassismus und Gutes tun ist einfach. | Foto: Jenny Musall
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An der Hellweg Schule setzen sich Schüler für Mitmenschen ein Jetzt ist es offiziell. Die Hellweg Schule in Wattenscheid trägt das Sigel „Schule gegen Rassismus und Schule mit Courage“.

Sich für andere einsetzen, das ist an der Wattenscheider Hellweg Schule normal. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, dass es eine Sozial AG an der Schule gibt. Hier setzen sich die Schüler für schwächere Menschen ein. Daher ist es nicht verwunderlich gewesen, dass die AG auf das Projekt „Schule gegen Rassismus und Schule mit Courage“ aufmerksam geworden ist.

Wattenscheider Schüler spenden für Kindernothilfe

„In einer unserer letzten Aktionen haben wir Pfandflaschen gesammelt. Dabei sind 300 Euro für die Kindernothilfe zusammengekommen“, erzählt Inessa. Ihr ist es wichtig, sich selbst auch zu engagieren. „Als Jugendliche hat man wenig Möglichkeiten, sich zu engagieren und etwas Gutes zu bewirken“, so die Schülerin. In den Sozialen Medien der Schule ist auf die Pfandflaschenaktion aufmerksam gemacht worden, sowie auf andere Projekte wie etwa Mülltrennung. Auch im Unterricht selbst wird auf die Thematik Rassismus und Diskriminierung eingegangen. „Wir besprechen aktuell Rap-Lyrics und was in ihnen gesagt wird“, erläutert Helena die Offenheit der Lehrer für dieses Thema.
Dadurch und in der AG ist die Idee entstanden, sich für das Netzwerk „Schule gegen Rassismus“ zu bewerben.

Mehr als 85 % der Schüler haben sich gegen Rassismus ausgesprochen

Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen mindestens 70 % der Schüler zustimmen. An der Hellweg Schule haben sich 85 % für mehr Courage und gegen Rassismus ausgesprochen. „Wir entscheiden uns jeden Tag für das Projekt. Es ist ein kleinerer Schritt in ein besseres Leben“, sagt Helena bei der Verleihung des Siegels. Nun ist das Gymnasium eine von rund 3600 Schulen deutschlandweit, die das Sigel tragen darf. Auch eine Patin wurde gesucht.

„Wir haben eine Patin gesucht und gefunden“, freut sich Sozial AG Leiterin Mona Schanzmann über die Zusage von Dunja Hayali. Die Journalistin und Fernsehmoderatorin ist selbst oft von fremdenfeindlichen und rassistischen Äußerungen betroffen. So ist es nicht verwunderlich gewesen, dass Hayali sofort zugesagt hat, als die Anfrage gekommen ist. „Eigentlich wollte ich ja gar keine Patenschaft mehr übernehmen, aber alle guten Dinge sind drei“, schmunzelt die Moderatorin.

Dunja Hayali ist Patin

Doch dann wird sie schnell ernst und beginnt zu erzählen: „Es ist banal, dass heute immer noch diskriminiert wird. Sei es wegen der Hautfarbe oder im Fußballverein.“ Sie selbst hat Mobbing erlebt und ist heute immer noch davon betroffen. Denn in Sozialen Netzwerken wird oftmals oberflächlich kommentiert. „Wir müssen das Bewusstsein schaffen, dass Sprache verletzend sein kann“, mahnt Hayali, die Gendern respektvoll findet. Sie appelliert daher an die Schüler, sich auch in die Gedanken des Opfers hineinzuversetzen, bevor eine flapsige Bemerkung geschrieben wird. An diese Worte wollen sich die Schüler halten, denn durch die Plakette werden sie jeden Tag an ihr Engagement erinnert.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es online unter www.schule-ohne-rassismus.org

Autor:

Jenny Musall aus Bochum

Webseite von Jenny Musall
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