Die "Arbeiter-Stille-Nacht"

Stille Nacht, traurige Nacht,
rings umher Lichterpracht!

In der Hütte nur Elend und Not,

kalt und öde, kein Licht und kein Brot,

schläft die Armut auf Stroh,

schläft die Armut auf Stroh.

Stille Nacht, traurige Nacht,
hast du Brot mitgebracht,

fragen hungrige Kinderlein.

Seufzend spricht der Vater: Nein.

Bin noch arbeitslos,

bin noch arbeitslos.

Stille Nacht, traurige Nacht,
drunten tief in dem Schacht

schlagen Wetter, welch' gräßliche Fron!

Gräbt der Bergmann für niedrigen Lohn

für die Reichen das Gold,

für die Reichen das Gold.

Stille Nacht, traurige Nacht,
Henkersknecht hält die Wacht

in dem Kerker gefesselt, geächt',

leidet schmachtend für Wahrheit und Recht.

Mutige Kämpferschar,
mutige Kämpferschar.

Stille Nacht, traurige Nacht,
Arbeitsvolk, aufgewacht!

Kämpfe mutig mit heiliger Pflicht,

bis die Weihnacht der Menschheit anbricht.

Bis die Freiheit ist da,

bis die Freiheit ist da.

(Deutschland, ca. 1890)

Autor:

Christoph Nitsch aus Bochum

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