Übervolle Notaufnahmen
Notaufnahmen in Notlage

Man könnte meinen, unsere Gesellschaft entwickelt sich allmählich zu einer Notstandsgesellschaft.
Ständig hört und liest man von proppenvollen Notaufnahmen - überall.

Hat bestimmt fast jeder schon mal erlebt, dass man in der Notaufnahme an 20igster Stelle steht und den Tränen nahe seit Stunden am Wartestuhl klebt, weil einfach nichts weitergeht.

Was ein echter Notfall ist, glaube ich für mich einschätzen zu können. Niemals würde ich für eine „Bagatelle“ zum eh schon überforderten Hausarzt gehen, geschweige denn an der Notaufnahme klingeln – wie zum Beispiel die Bekannte einer Freundin, die am Heiligen Abend wegen Halsweh die Notaufnahme im Josef Krankenhaus mit ihrem Belag beziehungsweise Anliegen behelligte.

Aber – da gibt es ja auch noch andere Patienten oder Patientinnen, die einfach nicht wissen wollen oder können, was ein akuter Notfall ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es für manch Hilfesuchende`n auch nicht so einfach ist, die Bedürftigkeit in Notfallstufen einzuschätzen.
So wie ich das beobachte, gehen Menschen vorsichtig mit ihrer Gesundheit um und lieber einmal mehr als einmal zu wenig zum Hausarzt. Die voll besetzten Wartezimmer beglaubigen das.
Andere finden das Warten auf einen Facharzt-Termin zu krass und wenden sich direkt an die ärztliche Versorgung im Krankenhaus.
Und genau da oder deshalb ist der Chef der Kassenärzte zum Einsatz gekommen .. mit einem Hammervorschlag. Wer ohne akuten Notfall in die Notaufnahme kommt, für den soll eine Gebühr fällig werden.

Tja – was soll man dazu sagen. Besonders hier, im Revier, wo immer mehr Menschen ansässig sind, sind fast ebenso viele aufsässig geworden, was meiner Ansicht nach der ärztlichen wie fachärztlichen Unterversorgung geschuldet ist.

In Gerthe, um nur ein Musterbeispiel zu nennen, war vor  einigen Jahren ein Facharzt für allgemeine Chirurgie (Unfallchirurgie) sesshaft. Nach seinem Tod wurde ein anderer Facharzt auf dem Gebiet (Orthopädie) für die Praxis bestimmt und mit der Übernahme zu aller erst der besten Fachkraft gekündigt. Die fachärztlich bestens ausgestattete Praxis (Röntgengerät, OP-Raum etc.) ersparte Patienten, sowie Not- und Unfall-Patienten den Weg zum Krankenhaus. Aber auf einmal, quasi von jetzt auf gleich war es für die Praxis "Aus". 

Also mich soll es nicht wundern, wenn Krankenhäuser und Kliniken vor dem Kollaps stehen.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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