Brustkrebs
Odyssee Brustkrebs

Brustkrebs/Mammakarzinom….gekämpft und gewonnen!

Ich habe heute allen Mut zusammengefasst und schreibe diese Zeilen mit Einverständnis oder besser gesagt im Auftrag einer guten und lieben Freundin / m-einer Herzensschwester, um anderen Frauen Mut zu machen.
Es ist mir nicht leicht gefallen, das niederzuschreiben, was sie durchgemacht hat und bitte die Leser/innen, meinen Schreibstil nicht zu bewerten. 

Aufgrund laufender Absonderungen aus beiden Brüsten wurde vorsorglich eine Mammographie durchgeführt. Da in ihrer Familie mütterlicherseits die Diagnose Brustkrebs besteht, und fast alle daran verstorben sind  .. durch die weitere Ausbreitungen der Krebszellen, die als Gehirntumor mutieren. Aus diesen besagten Gründen wurde bei ihr am 4. Mai 2018 in der Uniklinik Düsseldorf ein Gentest gemacht, Verdacht auf vorzeitiger Krebsvarianten. Das Ergebnis des Gen-Tests war positiv... genannt BRCA2. Der Begriff BRCA (BReast CAncer) stammt aus dem Englischen und bedeutet Brustkrebs. Aber auch das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, kann über dieses Gen vererbt werden. Zur Kontrolle wurde eine B. Probe noch einmal abgenommen und ..das Ergebnis wurde noch einmal bestätigt.

Mit 40 Jahren wurde schon einmal bei ihr eine Krebsdiagnose festgestellt, und eine Total- Operation war notwendig. Weil der Befund grenzwertig war, beschloss man keine Chemotherapie einzuleiten. Dazu muss ich ergänzen, dass sie nicht die Gesündeste ist, und mit einigen chronischen Krankheiten zu kämpfen hat.
Aufgrund des positiven Ergebnisses nahm meine Freundin Kontakt zu ihrer Frauenärztin auf, und diese verwies sie zu einem ortsansässigen Brustzentrum. Dort wurde ein MRT mit Kontrastmittel gemacht, und angeblich war nichts Bösartiges zusehen.

Die Angst war ihr ständiger Begleiter und weil sie selber miterleben musste, wie ihre Mutter und Schwester qualvoll verstarben, hatte sie sich nach einer längeren medizinischen Aufklärung mit den Ärzten für eine Entfernung beider Brüste im Sinne einer prophylaktischen Mastektomie entschieden. Dieser Schritt wurde auch von den Ärzten befürwortet.
Diese Überlegung war ihr absolut nicht leicht gefallen, und nach langen Reden, auch mit ihrem Ehemann, der ihr für diesen Schritt viel Mut machte, gab sie den Ärzten die Einwilligung.

Mit dem Bewusstsein, dass eine schwere Zeit vor ihr lag, hielt sie durch. Kleinste Krebszellen eines aggressiven Brustkrebs wurden dann nach mühsamen Untersuchungen, und Gewebeproben gefunden. Sie hatte sich damit abgefunden, dass die große Operation bald bevor stand. Leider spielte ihre damalige Krankenkasse nicht mit, mit der Begründung, dass eine OP mit dieser Diagnose nicht genehmigt würde und sie sollte engmaschiger zur Vorsorgeuntersuchung, Mammografie, Ultraschall und MRT gehen, gegeben falls auch mit einer begleitenden Psychotherapie. Sie sollte sich wieder melden wenn ein neuer Befund besteht und eine bestimmte Krebsstufe erreicht wäre, dann würde sie doch das "All inklusive Paket" bekommen... dies im O-Ton des Krankenkassenmitarbeiter!

Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, was sie für ein Kopfkino durchlitt und dass es ihr in dieser Zeit nicht gerade gut ging. Sie hatte täglich die Angst im Nacken, dass es wirklich irgendwann zu spät ist - wie bei ihrer Mutter und den beiden Schwestern. In dieser Zeit stellte sie einen Widerspruch gegen den Ablehnungsbescheid, da die Operationskosten nicht von der Krankenkasse übernommen wurden. Aber auch dieser wurde wieder abgelehnt. Aufgrund dieses bürokratischen Ärgers verschlechterte sich ihr Zustand. Entzündungen machten sich in dem Brustgewebe breit, und Bakterien suchten ihren Weg.
In einer Not-OP wurden die Milchdrüsen-Kanäle entfernt. In dieser Zeit, in der sie im Krankenhaus lag, konnte die Krankenkasse einen erneuten Widerspruch nicht bearbeiten, angeblich wegen Überlastung und einem zu hohen Krankenstand. Wie sie dann später schriftlich erfuhr, wäre eine fiktive Genehmigung entstanden, was sie ja nicht wusste und keine Information darüber bekommen hatte. Eigentlich hätte man dann die Mastektomie machen können. 4 Wochen nach der Operation bekam sie ein Schreiben, dass sie das Vertrauen nicht entgegengenommen hätte, und ihr wurde die fiktive Genehmigung entzogen.

Mit Attesten von ihrer Gynäkologin und ihren Hausarzt versuchte sie die Genehmigung wieder zubekommen, aber leider stellte sich die Krankenkasse stur! Zur Aufklärung...kein Gutachter der Krankenkasse hat sich in dieser Zeit bei ihr gemeldet oder die vorgeladen, zu einer Untersuchung. Es wurde ihr mitgeteilt, dass  Ärzte angeblich diese Mastektomie von sich aus nicht und ohne Einwilligung der Krankenkasse durchführen dürften. Es sollte noch schlimmer kommen. Durch die vorher gegangene OP machten sich Komplikationen bemerkbar, mit Verhärtungen im Wundbereich und starken Schmerzen und Fieber. Sie ertrug nur noch mit starken Medikamente diese Schmerzen. Ihr Ehemann wollte nicht mehr mit ansehen, wie sie leidet, packte sie ins Auto und fuhr mit ihr in ein anderes Brustzentrum. Die diensthabende Oberärztin las sich die Befunde durch und auch die, welche  sofort notfallmäßig vor Ort gemacht wurden. Sofort wurden mehrere Ultraschallaufnahmen gemacht wobei die Ärztin nur den Kopf schüttelte und meinte: Wie können sie solche Schmerzen aushalten, bei den Befunden! Stationär bekam sie Medikamente gegen das hohe Fieber und natürlich eine Medikation gegen die heftige Entzündung. Nach einer Woche waren die Werte fast im Normbereich und eine Operation stand bevor. Diesmal musste die Krankenkasse dieser notwendigen Operation zustimmen, die schon längst fällig war. Beide Brüste wurden entfernt, Tumore einer Vorstufe eines aggressivsten Brustkrebs wurden beiderseits gefunden, die ja angeblich in dem vorherigen Brustzentrum nicht sichtbar waren! Es konnte kein Aufbau mit Implantate gemacht werden, da das vorhandene Gewebe durch die Entzündungen geschädigt war. Nach 20 Chemo- Einheiten und langsamer Genesung wurde das Leben wieder lebenswert. Ein großer Dank geht an diese Ärztin, die meine Freundin medizinisch und menschlich behandelt und ihr das Gefühl gegeben hat, mit ihren Sorgen nicht alleine zu sein. 
An alle Frauen, die das gleiche Schicksal durchmachen!

Habt Mut - sagt sie! Denn wer nicht kämpft, hat schon verloren!

Liebe Freundin und Herzensschwester - du hast den Kampf gewonnen, ich bin stolz auf dich - auch deshalb, weil du den Mut aufbringst und deine Geschichte der Öffentlichkeit erzählst und Frauen Mut machst, die betroffen sind.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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