Auf Farbe verweilen- Installation auf dem Vorplatz des Schauspielhauses eröffnet

Die großen bunten Quader dienen als Sitzmöbel und gleichzeitig als Vorplatz und Bühne. Die lebendigen Farben Le Corbusiers gehen mit der Architektur des Gebäudes  von Gerhard Graubner eine gelungene Synthese ein.Fotos (2): Molatta
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  • Die großen bunten Quader dienen als Sitzmöbel und gleichzeitig als Vorplatz und Bühne. Die lebendigen Farben Le Corbusiers gehen mit der Architektur des Gebäudes von Gerhard Graubner eine gelungene Synthese ein.Fotos (2): Molatta
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Der Hans-Schalla-Platz kann die Farbkur gut vertragen. Seit letzter Woche gehören 17 Elemente in Blau, Türkis, Rot und Orange zum Vorplatz des Schauspielhauses.

von Sabine Beisken-Hengge

Dorothea Neweling, Dramaturgin am Schauspielhaus, erklärt die Absicht hinter der Neugestaltung: "Wir haben uns die Frage gestellt, auf welche Weise der Platz zum Treffpunkt werden kann und wie eine Verbindung zwischen dem eher unwirtlichen Platz und der Innenstadt gelingen kann."
Der neue Aufbau ist ein Entwurf der Berliner Architektin Sophie Charlotte Fetten, die seit einem Jahr im Bereich Bühnenbild am Bochumer Schauspielhaus tätig ist.
Die 17 Quader aus Holz mit Stahlrahmen, auf jeder Seite in anderer Farbe lackiert und in den hauseigenen Werkstätten hergestellt, erfüllen verschiedene Aufgaben:
Die Module funktionieren als Sitzmöbel und laden zum Verweilen ein. "Stellt man einen der Bausteine als Lehne auf, kann man auf der schmalen Seitenfläche ein Glas abstellen. Das Geschehen beobachten, miteinander über einen Vorstellungsbesuch diskutieren, sich austauschen - all das ist künftig auf dem Hans-Schalla-Platz möglich", so Fetten.

"Die Menschen haben sich hier wohlgefühlt"

Dorothea Neweling freut sich über eine Fortführung des Konzepts aus der letzten Intendanz. "Ich habe gesehen, wie sich die Menschen hier auf dem Platz wohlgefühlt haben. Diesen Treffpunkt wollen wir erhalten", sagt sie.
Die Elemente lassen sich verschieben und verwandeln den Vorplatz in eine Bühne und können im Verlauf der Saison je nach (Spiel-)Bedarf in immer neue Positionen zusammengesetzt und gerückt werden.
Geplant ist aber auch eine Umkehrung der Funktion: Die bunten Elemente sind natürlich auch selbst bespielbar und werden dann zur Bühne.
Optisch sind die neuen "Bewohner" des Hans-Schalla-Platzes ein Hingucker. Die Farben sind gleichzeitig leuchtend und auch sanft. "Wir haben uns eingehend mit Le Corbusier beschäftigt und uns an seinen Farbstudien orientiert", gibt die Architektin Auskunft. Nur das freundliche Türkis ist ihre Zugabe. Auch in der Oval Office Bar, die mit der neuen Spielzeit ihren Betrieb aufnimmt, wiederholen sich die Farben.
Im Frühjahr soll dann zusätzlich ein Baldachin aus Lichtelementen über den Vorplatz gespannt werden.
Schon ab heute leuchtet der neue Schriftzug "Schauspielhaus Bochum" vom Dach, ein Mitbringsel des neuen Intendanten Johan Simons. Die Lettern wirken wie geschaffen für den Bau, als seien sie immer schon Teil des Hauses gewesen. Architektin und Schöpferin des Vorplatz-Kunstwerks Sophie Charlotte Fetten erklärt die verschiedenen Funktionen der neuen "Sitzmöbel".

Die großen bunten Quader dienen als Sitzmöbel und gleichzeitig als Vorplatz und Bühne. Die lebendigen Farben Le Corbusiers gehen mit der Architektur des Gebäudes  von Gerhard Graubner eine gelungene Synthese ein.Fotos (2): Molatta
Architektin Sophie Charlotte Fetten erläutert ihren Entwurf und die Ausführung. | Foto: Andreas Molatta
Autor:

Sabine Beisken-Hengge aus Essen-Ruhr

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