Stadtwerke setzten bei Blockheizkraftwerken auf jetzt auch auf Biogas

Blockheizkraftwerk | Foto: Stadtwerke Bochum

Die Nahwärme- und Stromerzeugung der Stadtwerke Bochum ist seit Anfang Dezember ist noch umweltfreundlicher: In den Blockheizkraftwerken (BHKW) Neggenborn und Laerfeld kommt ab sofort Bioerdgas an Stelle von Erdgas als Energieträger zum Einsatz.

„Ökologie wirtschaftlich zu gestalten ist ein Leitsatz der Stadtwerke Bochum, den wir mit diesem Projekt ein weiteres Mal unterstreichen. Günstige Konditionen beim Bioerdgas-Bezug auf der einen, die Einspeisevergütung für Strom aus erneuerbaren Energien auf der anderen Seite führten zu der Idee der grünen Kraft-Wärme-Kopplung“, erklärt Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum, zu den Hintergründen der Umstellung auf Bioerdgas.

Biogas kann ganzjährig aus der Vergärung zum Beispiel von Mais, Zuckerrüben oder Gülle erzeugt werden. Anschließend wird es vor Ort auf Erdgasqualität aufbereitet und als Bioerdgas in das Erdgasnetz eingespeist. Bei den Stadtwerken Bochum geschieht dies überwiegend durch Anlagen in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Nach Transport durch das Erdgasnetz können die zuvor erzeugten Bioerdgas-Mengen schließlich in Bochum wieder genutzt werden.

Weil bei der Erzeugung und Nutzung von Bioerdgas nur so viel CO2 frei wird, wie die Pflanzen zuvor aufgenommen haben, ist es als klimaneutral einzustufen. Die Stadtwerke Bochum sparen durch den Bioerdgas-Einsatz in den beiden Bochumer BHKW in Zukunft rund 3.200 Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid pro Jahr ein.

Den Anfang der Bochumer Biogasnutzung machten die Stadtwerke Bochum mit dem Deponiegasblockheizkraftwerk Kornharpen. An der ehemaligen Zentraldeponie Kornharpen leisten Stadtwerke und USB seit 1995 einen wichtigen Beitrag für die Umwelt. Auf der rund 370.000 Quadratmeter großen Deponie saugen 35 Gasbrunnen das Deponiegas ab.

Über ein Leitungssystem wird das Gas, das zu etwa 53 Prozent aus Methan besteht, zum Kraftwerk transportiert. Dort treibt es je nach Bedarf bis zu acht Gasmotoren mit Generatoren an, die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung umweltfreundlich Strom und Fernwärme produzieren. Der Klima-Killer Methan wird auf diese Weise gar nicht erst freigesetzt und gelangt nicht in die Umwelt. Methan zerstört die Ozonschicht und ist als Treibhausgas rund 23-mal schädlicher als Kohlendioxid.

Durch die Umstellung der BHKW Neggenborn und Laerfeld werden in Zukunft rund 6.000 Bochumer mit Fernwärme aus Bioerdgas versorgt.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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