Werkstatt Constantin verabschiedet „Vater“ ihres Erfolgsprodukts in den Ruhestand

Abschiedsfoto mit Müllkammerbox (v.l.): Eckhard Sundermann, Marita John (beide Geschäftsführung Diakonie Ruhr Werkstätten gGmbH), Hans Wespek (scheidender Abteilungsleiter Metallbau) und Werkstatleiter Arnd Lattenkamp.
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Hans Wespeks Idee, die Müllkammerbox zu bauen, stärkt seit Jahren das Selbstbewusstsein von Beschäftigten mit Behinderung

Die Bochumer Werkstatt Constantin-Bewatt hat den „Vater“ der Design-Müllkammerbox in den Ruhestand verabschiedet. Das Erfolgsprodukt der Einrichtung für Menschen mit Handicap geht zurück auf eine Idee von Hans Wespek, Abteilungsleiter Metallbau. Der gebürtige Österreicher glaubte fest daran, dass es möglich ist, Beschäftigte mit Behinderung im Umgang mit den nötigen Maschinen so zu schulen, dass etwas Komplexes entstehen kann.

Seit 2008 hat die Werkstatt inzwischen weit mehr als 1000 Boxen verkauft und ein Produkt etabliert, für das auch Bestellungen aus Hamburg, München und Berlin in Bochum eingehen. Das große Interesse an ihrem Tun, aber besonders die Teamarbeit bei der Entstehung des Designstücks, hat das Selbstbewusstsein der Beschäftigten nachhaltig gestärkt. Mittlerweile preisen sie ihr Werk auch selbst auf Messen an.

„Hans Wespek ist mit viel Empathie auf die Menschen zugegangen“, sagt Eckhard Sundermann, Geschäftsführer der Diakonie Werkstätten gGmbH. „Er hat es stets verstanden, wie eine Firma auf dem freien Markt zu denken, aber auch auf die besonderen Bedürfnisse der Beschäftigten einzugehen.“

Dabei hatte sich Wespek erst relativ spät in seiner Laufbahn für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung entschieden. Der gelernte Dreher, Zerspanungsmechaniker und studierte Maschinenbautechniker durchlief sieben unterschiedliche Unternehmen, bis er 2006 bei der Diakonie Ruhr anfing. In der Abteilung Metallbau verantwortete er nicht nur die Müllkammerbox, sondern bekam auch individuelle Anfragen auf den Tisch, wie Urnen und Metallsärge oder einen Faraday’schen Käfig für Experimente an der Ruhr-Universität.

Im Ruhestand setzt sich Wespek weiter für Schwächere ein. Er engagiert sich in der Bochumer Flüchtlingshilfe und im Verein Ingenieure ohne Grenzen.

Die Werkstatt Constantin ist nach DIN ISO zertifiziert und bietet mit den Zweigwerkstätten Bewatt und Schmiedestraße 672 Menschen mit Behinderung an vier Standorten in Bochum und Wattenscheid einen Arbeitsplatz. Träger der Werkstätten ist die Diakonie Ruhr. Weitere Informationen unter: www.muellkammerbox.de

Autor:

Felix Ehlert aus Bochum

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