Ex-Bochumer Mirkan Aydin im Interview: „Der VfL ist und bleibt mein Verein!“

77 Mal hat Mirkan Aydin das Trikot des VfL Bochum getragen. Foto: Molatta
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Wenn der VfL Bochum am Samstag (21.1., 14 Uhr) zum Testspiel bei Preußen Münster antritt, freut sich einer der Münsteraner Spieler ganz besonders: Mirkan Aydin. Bis 2014 stand der 29-Jährige beim VfL unter Vertrag, feierte hier sein Profidebüt, ehe es ihn in die Türkei und nach Schweden verschlug. Jetzt schnürt Aydin für die Preußen in der 3. Liga die Schuhe, wohnt wieder in seiner alten Heimat Bochum und bekennt im Interview mit dem Stadtspiegel: „Der VfL ist und bleibt mein Verein!“

Mirkan Aydin, lassen Sie uns raten: Es ist für Sie persönlich ein ganz besonderes Spiel, wenn Sie mit Preußen Münster auf den VfL Bochum treffen – auch wenn es sich nur um ein Testspiel handelt.
Mirkan Aydin: Definitiv! Ich habe sehr lange für den VfL gespielt, bin damals über die zweite Mannschaft in den Profibereich gekommen und habe dort meine ersten Schritte als Profi gemacht. Ich habe mit dem VfL Höhen und Tiefen erlebt. Außerdem war und ist Bochum meine Heimat, viele meiner Freunde und Familienmitglieder sind VfL-Fans. Da ist dieses Spiel natürlich etwas Besonderes für mich.

Gibt es einen Moment aus Ihrer Zeit beim VfL Bochum, der Ihnen ganz besonders in Erinnerung geblieben ist?
Das Erreichen der Relegation zur Bundesliga im Jahr 2011 gegen Gladbach direkt in meinem ersten Profijahr war schon ein besonderer Moment. Andererseits hadere ich auch heute immer noch ein bisschen damit, dass wir den Aufstieg damals nicht gepackt haben.

Haben Sie heute noch Kontakte zum Verein oder zu Mitspielern von damals?

Zum Verein eher weniger, aber mit dem einen oder anderen Spieler stehe ich ab und zu noch in Kontakt. Aus meiner Zeit beim VfL sind nicht mehr viele aktiv, aber zum Beispiel mit Patrick Fabian habe ich noch Kontakt nicht zuletzt nach seiner Verletzung. Ich hatte ja 2015 auch einen Kreuzbandriss.

Sie haben den Weg des VfL verfolgt. Wie schätzen Sie die Mannschaft in dieser Saison ein?
Es war schon vor der Saison klar, dass es in diesem Jahr sehr schwierig wird, ganz oben mitzuspielen. Bochum musste den Abgang einiger Leistungsträger verkraften, dazu sind mit Stuttgart und Hannover extrem starke Mannschaften als Absteiger aus der 1. Liga hinzugekommen. Ich denke, für den VfL geht es jetzt vor allem darum, die Mannschaft zu stabilisieren und auf die nächste Saison vorzubereiten. Dann ist es realistisch, sich wieder ambitionierte Ziele zu setzen.

Mittelfristig sehen Sie den VfL Bochum wieder in der 1. Liga?

Ein Verein wie der VfL Bochum sollte immer den Anspruch haben, auf Sicht wieder in der 1. Liga zu spielen. Aber man muss auch ehrlich zu sich selbst bleiben. Die Verantwortlichen im Verein wissen, dass die Konkurrenz sehr groß ist. Vor allem, wenn hinter einzelnen Vereinen große Sponsoren stehen. Für Klubs wie den VfL wird es so immer schwieriger, in der Bundesliga Fuß zu fassen.

Sie selbst sind in der Winterpause zu Preußen Münster gewechselt – auch, um wieder näher an der alten Heimat zu sein?

Absolut! Ich hatte einige Anfragen aus der 3. Liga, aber für mich war es ganz wichtig, wieder in der Nähe der Heimat zu sein. Ich habe es einfach vermisst. Ich bin ein Familienmensch und ich denke, die Nähe zur Familie und zur Heimat kann mir bei meinem sportlichen Werdegang auch helfen, die beste Leistung abzurufen. Zumal ich vor zehn Monaten einen Sohn bekommen habe und da ist es mir natürlich besonders wichtig, bei ihm zu sein und ihn aufwachsen zu sehen.

War die Entscheidung, nach Ihrer Zeit beim VfL erst in der Türkei und dann in Schweden zu spielen, trotzdem richtig?
Es war auf jeden Fall eine gute und wichtige Erfahrung, auch menschlich zu wachsen. Neue Länder sehen, erleben, wie dort der Fußball gespielt und gelebt wird, wie Dinge dort auch organisatorisch geregelt werden – als Erfahrung war das sehr wertvoll.

Preußen Münster hat keine einfache Hinrunde hinter sich. Wie ist Ihr erster Eindruck von der Mannschaft und was trauen Sie ihr zu?
Wir haben eine ordentliche Mannschaft mit einigen wirklich talentierten Jungs. Aber die Tabelle lügt nicht, wir befinden uns mitten im Abstiegskampf. Das müssen wir annehmen und das werden wir annehmen. Mittelfristig sollte ein Verein wie Preußen Münster sicher das Ziel haben, auch mal wieder die 2. Liga anzupeilen.

Ihr Vertrag läuft zunächst nur bis zum Sommer. Bleiben Sie den Preußen länger treu?

Ich bin nicht abgeneigt, länger zu bleiben. Der Verein wohl auch nicht. Aber wir haben uns darauf geeinigt, dass beide Seiten sich das Ganze erst einmal sechs Monate anschauen. Dann entscheiden wir weiter.

Können Sie sich auch eine Rückkehr zum VfL vorstellen, sei es noch während oder auch nach der Karriere?

Da wäre ich auf jeden Fall nicht abgeneigt. Der VfL ist und bleibt einfach mein Verein. Und natürlich wäre es für mich etwas Besonderes, dort noch einmal zu spielen oder in anderer Funktion zu arbeiten.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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