Schon die alten Germanen fühlten sich in Bönen wohl

Foto: archaeologie.de
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An der Stelle, an der das Stahlwerk Unna im Inlogparc im Mai mit dem Bau einer Produktionshalle beginnen wird, legt das Duisburger Unternehmen Archäologie.de zurzeit die Überreste einer Germanen-Siedlung frei. Gefunden wurden zahlreiche Gegenstände aus der vorrömischen Eisenzeit. Vorläufig werden die Funde auf die Zeit von 300 bis 100 vor Christus datiert.

Bereits Ende 2011 waren im Rahmen der Erschließungsarbeiten Verfärbungen im Boden entdeckt worden, die auf einstige Siedlungen schließen ließen. Damals waren auf dem Baugrundstück entlang der A 2 alte Müll-
gruben entdeckt worden. Bei den Funden im vergangenen Monat handelt es sich um Tonscherben, Reste germanischer Brandbestattungen und
Überreste von Pfosten, mit denen die Germanen ihre Häuser errichteten. „Die Fundstücke sind nicht selten, sie werden aber auch nicht täglich ausgegraben“, ordnet Ute Becker, Inhaberin von Archäologie.de, die Bedeutung des Fundes ein. „Die Funde sind ein wichtiges Puzzlestück für die Region. Bisher wurde hier nichts vergleichbares gefunden.“ Aus den Funden hat die Firma unter anderem Grundrisse von Wohn- und Speicherbauten rekonstruiert. Es wird angenommen, dass es sich um einen oder mehrere eisenzeitliche Bauernhöfe handelt, wie Nadja Schöler von der Wirtschaftsförderung im Kreis Unna berichtet.

Gegraben wird auf zwei Flächen: Einmal auf der 7.400 Quadratmeter große Baufläche des Stahlwerks Unna sowie auf einer optionalen Erweiterungsfläche. Auf diesem 5.200 Quadratmeter großen Areal beginnen die Ausgrabungen erst später. Damit der Bau der Produktionshalle im Mai wie geplant beginnen kann, trägt ein Kettenbagger zuerst auf der größeren Fläche den Mutterboden ab. Verzögerungen wird es nicht geben, versichert Nadja Schöler.

Die Funde werden zunächst in Duisburg von Archäologie.de gereinigt. Danach werden sie genauer bestimmt und dokumentiert, die Funde gereinigt und schließlich wird ein Abschlussbericht erstellt. Für die Umsetzung und den schnellen Abschluss der archäologischen Arbeiten zogen die Wirtschaftsförderung Kreis Unna, das Stahlwerk Unna, der Kreis und das Landesamt für Archäologie an einem Strang. Letzteres wird die Funde am Ende bewerten. Die Kosten der archäologischen Arbeiten von rund 100.000 Euro trägt der Eigentümer.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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