Kinder und Erwachsene wählen Bilder für Eigener Bunker aus

Insgesamt 200 Bilder von Eigener Grundschülern standen zur Auswahl.
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Grübelnd, scheinbar in Gedanken versunken, schlendert Mark durch den langen Gang in der Bottroper Kulturwerkstatt. Bunte, auf Leinwänden gemalte Bilder sind dort rechts und links an den Wänden aufgestellt.

Plötzlich bleibt der Viertklässer vor einem der Werke stehen. Seine Miene erhellt sich, ein Lächeln legt sich auf seine Lippen. „Das ist schön, es hat viele bunte Farben“, erklärt der Schüler. Zu sehen ist auf dem etwa 40 mal 60 Zentimeter großen Exemplar eine riesige Sonne, darunter einige Personen, die wie Schatten vorbei zu huschen scheinen.

Ringsherum zieren bunte Farbtöne, in abstrakter Form angeordnet, den Hintergrund. „Es ist sehr originell geworden“, lobt Mark weiter und klebt einen roten Punkt auf ein weißes Blatt Papier, das vor dem Bild liegt. Der Grundschüler gehört mit zur mehrköpfigen Jury, die am vergangenen Donnerstag in der ersten Etage der Örtlichkeit in der Stadtmitte tagte. Dort wählte sie im Rahmen des Kulturwerkstattprojekts „Farbe und Struktur“ aus insgesamt 200 Bildern 50 Werke aus, die im kommenden Sommer an der Bunkergalerie am Eigener Markt als neue Ausstellung aufgehangen werden sollen. Eine große Aufgabe für den jungen Schüler, die ihn jedoch ebenso wie die sieben anderen in der Jury vertretenen Viertklässer aus dem Eigen mächtig stolz macht: „Das ist super. Ich finde es toll, die Bilder bewerten zu dürfen.“

50 Klebepunkte
für 200 Bilder

Neben den Kindern gehören auch noch Mitarbeiter der Kulturwerkstatt, darunter Leiter Andreas Kind, und einige Bottroper Künstler zur Jury. Jeder von ihnen hat eine Karte mit 50 Punkten in der Hand, die je nach persönlichem Gefallen unter die Bilder geklebt werden dürfen. Mal ist es ein Punkt, mal sind es zwei. Und erweckt das Bild gar schiere Begeisterung beim Betrachter können es auch mal schnell drei oder vier sein.

Angefertigt wurden die Kunstwerke in den letzten Monaten von Erstklässlern der vier Eigener Grundschulen. Betreut und begleitet wurde der Prozess von den Mitarbeitern der Kulturwerkstatt und dem Künstlerteam um Karina Pietrucha, Guido Berndsen, Karl-Heinz Bugdoll sowie Jutta Gattermann. Und Letztere zeigt sich begeistert von dem, was die kleinen Maler dort geschaffen haben: „Es ist eine unglaubliche Vielfalt entstanden. Jedes Kind hat eine eigenständige Arbeit angefertigt, keines hat beim anderen abgeguckt.“
Derweil hat ein Bild gegenüber der Treppe in der großen Halle die Blicke auf sich gezogen. Knallrot ist es, versehen mit einer Art Rechteck in einem dunkleren grünen etwas verwischten Ton.

Was das wohl sein könnte? „Das ist Kunst, die man nicht so gut verstehen kann“, meint Malte von der Paulschule. Muss man aber schließlich auch nicht. Denn, Hauptsache es gefällt!

Hintergrund
> Am Projekt beteiligt sind die Paul-, Rheinbaben-, Astrid-Lindgren und Richard-Wagner Grundschule aus dem Eigen
> 13 der 63 Werke, die an die Bunkergalerie gehängt werden, wählt ein kleiner Kreis Erwachsener für die endgültige Zusammenstellung aus

Mehr zum Thema
>Malen für den Eigener Bunker

Insgesamt 200 Bilder von Eigener Grundschülern standen zur Auswahl.
„Wir wollen die Kinder und ihren Geschmack ernst nehmen. Sie sollen für ihren Stadtteil punkten.“ Kulturwerkstattsleiter Andreas Kind | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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