Aus dem Stollen auf die Schiene

Peter Schrimpf (RAG) und Ulrich Weber (DB) nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit den Konzernbetriebsräten Ludwig Ladzinski (RAG) und Günter Kirchheim von der DB. Foto: Kappi | Foto: Michael Kaprol
  • Peter Schrimpf (RAG) und Ulrich Weber (DB) nach der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit den Konzernbetriebsräten Ludwig Ladzinski (RAG) und Günter Kirchheim von der DB. Foto: Kappi
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Vor der Hacke isset duster -oder anders gesagt: Man weiß nicht, was kommt. Etwas beruhigter in die Zukunft schauen können jetzt aber viele Bottroper Kumpel.

Die Deutsche Bahn und die RAG Aktiengesellschaft haben für die nächsten Jahre eine Jobkooperation vereinbart. Damit könnten Mitarbeiter der RAG schon bald Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG sein. Die Personalvorstände von RAG und DB, Peter Schrimpf und Ulrich Weber, unterzeichneten gemeinsam mit den Konzernbetriebsräten die Kooperationsvereinbarung. Sie gilt bis zum 31. Dezember 2018.
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Angesprochen sind diejenigen Mitarbeiter, die nicht bis zur Beendigung des deutschen Steinkohlenbergbaus eine Anpassungsregelung in Anspruch nehmen können. Der subventionierte deutsche Steinkohlenbergbau wird bis Ende 2018 sozialverträglich auslaufen. Interessierte RAG-Mitarbeiter, die in den nächsten Jahren vom Wegfall ihres Arbeitsplatzes betroffen sind, erhalten eine klare berufliche Perspektive bei der DB und die DB gewinnt dadurch in Zeiten steigenden Personalbedarfs langfristig qualifizierte Fachkräfte.
Ein besonderer Vorteil ist die hohe Vergleichbarkeit der Berufsbilder und die Arbeitsplatzanforderungen in beiden Unternehmen. Bei der RAG arbeiten viele Beschäftigte in Berufen wie Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker oder Mechatroniker, aber auch in kaufmännisch-serviceorientierten Berufen wie Industriekaufmann.

Die Deutsche Bahn steht vor der Aufgabe, in den nächsten Jahren den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. „Im Zentrum der nächsten Jahre steht eine nachhaltige Personalstrategie. Die RAG-Beschäftigten mit ihrem hohen Ausbildungsgrad sind genau die Fachkräfte, die vom Profil her exzellent zu uns passen und gefragt sind“, betont DB-Vorstand Weber.

Der Kooperationsvertrag, der eine Laufzeit bis Ende 2018 hat, sieht vor, dass die DB der RAG eine genaue Bedarfsanalyse erstellt, die die RAG mit ihrer Personalplanung vergleicht. Am RAG-Standort Bottrop wird ein Vermittlungsbüro eingerichtet. Ein paritätisch besetzter Koordinierungskreis tagt mehrmals im Jahr.

Mitarbeiter der RAG, die an einem Wechsel zur DB interessiert sind, können sich im Rahmen des üblichen Bewerbungsverfahrens auf freie Stellen bewerben. Sollte vor einem Arbeitgeberwechsel eine Qualifizierungs- oder Umschulungsmaßnahme notwendig sein, wird dies den Mitarbeitern angeboten. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, im Vorfeld eines Wechsels sechs Monate lang den neuen Arbeitsplatz kennen zu lernen. Im Vermittlungsbüro können RAG-Mitarbeiter sich über Berufsbilder, Entwicklungswege, die freien Arbeitsplätze und die jeweiligen Regionen informieren, in denen freie Stellen besetzt werden sollen.

„Wir begrüßen diese Vereinbarung sehr“, sagt IGBCE-Bezirksleiter Peter Obramski. Rund 1.700 Bergleute im gesamten RAG-Gebiet werden 2018 noch zu jung für Vorruhestand oder Rente sein. „Die können wir nun passgenau auf die freien Stellen vermitteln, so nah wie möglich an ihren jetzigen Wohnorten.“

Autor:

Lokalkompass Bottrop aus Bottrop

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