Stadt verschleudert den Stadtwald

Ein Drittel der Altbuchen wurden gefällt. Das ist kein Wald mehr, das ist ein Trümmerfeld.
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  • Ein Drittel der Altbuchen wurden gefällt. Das ist kein Wald mehr, das ist ein Trümmerfeld.
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Nach Auskunft von Herrn Arentz vom Fachbereich Umwelt und Grün wurden im März und April genau 478 Festmeter Holz gefällt. Wenn man den Zahlen des Betriebsplans Glauben schenkt, sind das ein Drittel aller Bäume.

Tiefstpreise für das Buchenholz

Die Fällungen wurden im Auftrag von Förster Markus Herber von der Firma Siepmann-Forst aus Kirchhellen durchgeführt. Für das Holz zahlte die Firma laut Auskunft von Herrn Arentz den Spottpreis von nur 11.900 € an die Stadt. Das macht nur 24,90 € pro Festmeter. Ein Witz! Andere Forstbetriebe bekommen 60 € und mehr für den Festmeter. Für Buchenholz der Güteklasse A zahlt man sogar 120 €. Und Bürger, die Brennholz für ihren Ofen kaufen, werden sich verwundert die Augen reiben: Für den Schüttraummeter Kaminholz zahlen sie zur Zeit rund 80 €.

Wie verzweifelt ist Bottrop?

Wenn man für das Holz der alten Buchen sowieso keinen vernünftigen Preis bekommt und das Holz offensichtlich total minderwertig und fast wertlos ist, warum lässt man die schönen alten Buchen nicht stehen? Zur Freude der Erholungssuchenden im Stadtwald? Wie pleite und verzweifelt ist Bottrop, dass es jetzt schon seinen Stadtwald für ein Butterbrot verscherbelt?

Kosten für den Förster bleiben geheim

Die 11.900 € sind übrigens noch nicht der Reingewinn der Stadt: Von dem Geld muss noch Förster Herber vom Regionalforstamt Ruhr bezahlt werden. Mit dem Forstamt hat die Stadt 2004 einen sogenannten Beförsterungsvertrag abgeschlossen. Wie viel Geld die Stadt jährlich an das Regionalforstamt überweisen muss, geht aus dem mir vorliegenden Vertrag nicht hervor: Die betreffende Stelle hat Herr Arentz geschwärzt.

Autor:

Franz-Josef Adrian aus Essen-Süd

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