Sensibler Umgang bei öffentlichem Alkoholkonsum

Gerade auf dem Berliner Platz in der Innenstadt spielen sich des öfteren Alkoholgelage ab. Fotos (2): Kappi | Foto: Michael Kaprol
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  • Gerade auf dem Berliner Platz in der Innenstadt spielen sich des öfteren Alkoholgelage ab. Fotos (2): Kappi
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Gegen Alkoholgelage reichen zumeist weder Verbote noch Sanktionen aus. Aktuell ist es der Berliner Platz, auf dem Trinker und Drogensüchtige in Bottrop ihre Exzesse abhalten.

Aber nicht nur im hiesigen Umfeld, sondern auch in anderen Städten gibt es derartige Probleme. Und es sind dort ja oft nicht nur die nächtlichen Saufgelage alleine. Gerade Gegröle, Schlägereien, Gewalt und Gestank sind es, die diese mit sich ziehen und viele Bürger auf die Palme bringen. Letzteres ist jedoch in Bottrop so gut wie gar nicht der Fall.

Klar ist natürlich, dass Alkoholgelage Gegebenheiten sind, die im Suchtbereich anzusiedeln sind. Und Süchtigen ist ihre Sucht nicht zu verbieten. Es besteht im Grunde nur die Möglichkeit, sie in einen Bereich zu bringen, wo es die Öffentlichkeit und Gesellschaft nicht stört.
Da nicht nur Bottrop, sondern auch einige andere Städte von derartigen Zwischenfällen betroffen sind, versuchen die Suchtexperten des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) zurzeit Abhilfe zu schaffen. Gemeinsam mit einigen Kommunen entwickeln sie Konzepte gegen öffentliche Saufgelage. Zu den insgesamt 17 Projektpartnern gehört auch die Stadt Bottrop.

Probleme sind in Bottrop nicht so groß

Gegründet worden sei hierzu ein Arbeitskreis, der sich treffe, um allgemein Konzepte im Kampf um die Probleme des Alkoholkonsums zu entwickeln und untereinander abzusprechen, was die jeweils anderen Kommunen in dieser Richtung machen. „Jede Stadt trägt zur Problemfindung bei“, erklärt Thorsten Albrecht, Pressesprecher der Stadt, bekräftigt aber auch, dass Bottrop in dieser Thematik recht gut dabei sei und nicht mit so großen Schwierigkeiten zu tun habe, wie andere Städte.

In der Bekämpfung der Alkoholgelage richtet sich Bottrop vor allem an Jugendliche. „Wir wollen sie auf einen genussvollen Konsum des Alkohols hinweisen“, erläutert Albrecht. So gebe es im Sommer beispielweise geschulte Jugendliche, die ehrenamtlich auf diversen Parties Flyer mit Informationen zum Alkoholkonsum und auch Kondome verteilen und somit Gleichaltrige auf bestimmte Gefahrenquellen hinweisen. Zudem seien in der Stadt Streetworker unterwegs die schauen, wie sich die Jugendlichen verhalten. „Was Jugendliche und Alkohol anbetrifft, sind wir sehr sensibel“, berichtet Pressesprecher Thorsten Albrecht, dass alkoholisierte Jugendliche in Bottrop relativ früh ins Krankenhaus gebracht werden, um sie auf eine Alkoholvergiftung testen zu lassen.

Eine Frage der persönlichen Toleranz

Jedoch muss auch festgehalten werden, dass es hinsichtlich der Initiative des LWL zur Bekämpfung des Alkoholkonsums mit Sicherheit kein Patentrezept gibt. Vielmehr muss wohl für jede Stadt ein eigenes Konzept erarbeitet werden. Und hier sei Bottrop schon längst auf dem Weg, so Albrecht.
Ob ein individuelles Konzept jedoch Früchte tragen würde, bleibt fraglich. Denn Alkoholkonsum an sich ist bekanntlich erlaubt und ist daher eher als Störungsfeld zu sehen, was jedoch wiederum eine Frage der persönlichen Toleranz ist. Denn im Grunde gehören Menschen, die öffentliche Alkoholgelage zelebrieren, ebenso zur Gesellschaft hinzu wie alle anderen auch.

Gerade auf dem Berliner Platz in der Innenstadt spielen sich des öfteren Alkoholgelage ab. Fotos (2): Kappi | Foto: Michael Kaprol
Foto: Michael Kaprol
Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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