Bei "Komm auf Tour" lernen Schüler eigene Stärken kennen

Leonie Wassenberg (li.), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dagmar Kaplan vom Fachbereich Jugend und Schule in Bottrop sowie Karl Tymister, Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, und Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler (re.) präsentieren das Projekt im Bottroper Saalbau. | Foto: Tomczek
  • Leonie Wassenberg (li.), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dagmar Kaplan vom Fachbereich Jugend und Schule in Bottrop sowie Karl Tymister, Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, und Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler (re.) präsentieren das Projekt im Bottroper Saalbau.
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Eigene Stärken entdecken, erste Vorstellungen vom späteren Beruf entwickeln – das Projekt der Bundesagentur für Arbeit "Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ will Schülern bei der Berufsorientierung und Lebensplanung helfen.

Die Eltern sind am Wochenende im Kurzurlaub. Die Party der Kids mit den Freunden ist in vollem Gange. Doch plötzlich schellt das Telefon. „Wir kommen früher zurück.“ Was tun? In der Wohnung herrscht totales Chaos. Das Bett muss schnell gemacht, die Küche aufgeräumt, der Abfluss repariert und das entlaufene Haustier wieder eingefangen werden. Eine Situation, die der ein oder andere Jugendliche wohl schon einmal so oder ähnlich erlebt haben wird.

Die „Sturmfreie Bude“ gehört zum Erlebnisparcours des Projekts „Komm auf Tour“, das von der Bundesagentur für Arbeit und weiteren Trägern initiiert wurde. Es soll Schülern der siebten und achten Klassen von Gesamt-, Haupt- und Förderschulen eine erste frühe Hilfe zur Berufsorientierung und Lebensplanung bieten – und zwar indem spielerisch die eigenen Stärken ins Visier genommen werden. „Eine Berufsorientierung läuft über mehrere Jahre“, sagt Karl Tymister von der Agentur für Arbeit in Gelsenkirchen, „die Frage ‚Welcher Beruf passt zu Dir‘ ist daher doppelt falsch.“ Stattdessen sollen sich die 13- bis 15-jährigen Schüler im Projekt fragen, wer sie sind, was sie können und was sie wollen.

Teilnehmer durchlaufen vier Stationen

Zur Umsetzung dient ein 500 Quadratmeter großer Erlebnisparcours, in dem die Jugendlichen auf Entdeckungsreise gehen. Vom „Terminal“ geht es in den „Zeittunnel“, der einen Blick in die Zukunft verschafft. Im „Labyrinth“ gilt es Orientierung im eigenen Leben zu finden, in der „Sturmfreien Bude“ wird die Selbständigkeit geprüft. Auf der „Bühne“ können sich die Schüler in ungewohnten Rollen vor Publikum ausprobieren. Während die Teilnehmer die vier Stationen durchlaufen, bekommen sie Stärkeaufkleber. In einem zweiten Terminal erfahren sie am Ende an sogenannten „Stärkeschränken“, welche Berufsfelder und Tätigkeiten zu ihnen passen könnten. „Das Projekt soll den Schülern erste Impulse geben. Es ist nichts Analytisches“, sagt Leonie Wassenberg, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Doch bei „Komm auf Tour“ geht es nicht nur um Berufsorientierung, sondern auch um Lebensplanung. Denn Studien belegen, dass bei Jugendlichen mit fehlender beruflicher Perspektive das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft höher ist. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass in der Erlebnisparcours-Station „Sturmfreie Bude“ beim Aufräumen Kondome entdeckt werden. Diese führen zu einer Verhütungsdiskussion mit der imaginären „TV-Loveline-Beratung“, wo die Schüler Fragen zum Thema Liebe, Verhütung und Sexualität stellen können. Überhaupt soll „Komm auf Tour“ eine Brücke zum Leben schlagen, wie Leonie Wassenberg erklärt. „Die Schüler sollen wissen, dass sie sich Hilfe bei den Einrichtungen vor Ort holen können.“

Ratgeber-Serie "Clever starter"

=> die komplette Übersicht zum Stand der clever Starter-Serie gibt es jederzeit unter lokalkompass.de/cleverstarter.

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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