Werbegemeinschaft EKZ Widumer Platz löst sich auf

Eberhard Mikus und Valentina Biletzke von der Werbegemeinschaft Einkaufszentrum Widumer Platz, die sich zum 1. Januar 2014 auflöst. Foto: Vera Demuth
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„Wozu soll man das noch machen? Das will keiner mehr“, sagt Eberhard Mikus, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Einkaufszentrum Widumer Platz. Von Seiten der Kaufmannschaft bestünde kaum noch Interesse daran, besondere Kundenaktionen zu veranstalten. Darum wird sich die Werbegemeinschaft zum 1. Januar 2014 auflösen.

Zu Spitzenzeiten gehörten 25 Mitglieder der Werbegemeinschaft an, die mit der Eröffnung des EKZ im September 1990 gegründet wurde. Jetzt sind es noch fünf Mitglieder, davon drei zahlende.
Nichtsdestotrotz blickt Mikus ohne Bitterkeit, sondern mit einem gewissen Stolz zurück. „Schon nach einem Jahr haben wir ein großes Fest gefeiert. Ibo war da, der Hypnotiseur Pharo und auch Frank Zander. Rund 30.000 Besucher sind gekommen. Das war richtig groß“, erzählt er. Auch seien etwa 110.000 Euro in den vergangenen 24 Jahren an soziale Einrichtungen gespendet worden. Und die Installation des Wachdienstes, die Anschaffung der Weihnachtsbeleuchtung für das EKZ sowie das freie Parken für Kunden in den ersten 90 Minuten schreibt sich die Werbegemeinschaft ebenfalls auf die Fahne.
Doch die Zeiten haben sich geändert. „Beim letzten Nightshopping haben nur drei Geschäfte mitgemacht“, sagt Mikus. Und auch so bestehe mittlerweile wenig Interesse daran, sich in der Werbegemeinschaft zu engagieren. Vor sechs Jahren wurde deren Satzung geändert, so dass auch Nichtmieter des EKZ Mitglied werden konnten. „Wir haben einen Aufruf gemacht, aber niemand hat sich beteiligt“, so Mikus.
Ein weiteres Problem sei die Tatsache, dass seit 2010 die Eigentumsverhältnisse des EKZ unklar seien. „Erst war es jemand aus England, dann aus Holland. Wir haben uns schriftlich vorgestellt, aber nie eine Rückmeldung erhalten“, so Mikus. Gespürt hat man bei der Werbegemeinschaft den Besitzerwechsel aber trotzdem, denn die Verwaltung hat ihr die Einnahmen gestrichen. So flossen zum Beispiel früher die Verkaufserlöse des Wurststands im Eingangsbereich an die Werbegemeinschaft. Die Kürzungen waren mit ein Grund, warum der traditionelle Brückenpunsch bereits 2012 nicht mehr stattfinden konnte. „Die finanzielle Planungssicherheit ist gar nicht mehr gegeben“, schildert Mikus das Problem.
Valentina Biletzke, Kassiererin der Werbegemeinschaft, bedauert deren Auflösung. Gerade die Vorweihnachtszeit sei im EKZ immer sehr schön gewesen. „Die Kindergärten haben Tannenbäume geschmückt. Ganze Kindergruppen haben hier Kakao getrunken. Das war Leben“, erzählt sie.
„Nach 24 Jahren hängt ein bisschen Herzblut daran“, sagt Eberhard Mikus und gibt zu, dass er schon ein wenig resigniert habe. „Aber man muss der Realität ins Auge sehen.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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