"Herzlich Willkommen in Dinslaken"
150. Integrationskurs in Dinslaken

Schüler des aktuellen und des letzten Integrationskurses und Kursleiter und Mitarbeiter der VHS haben sich zum 150. Jubiläum versammelt.  | Foto: Laura Otten
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"Herzlich Willkommen im 150. Integrationskurs und vor allem herzlich Willkommen in der Stadt Dinslaken", sagt Bürgermeister Dr. Michael Heidinger vergangene Woche am 11. September in den Räumen der Volkshochschule in Dinslaken. Gemeinsam mit Karin Aschenbach und Nina Küpper von der VHS leitete er so den neuen Integrationskurs ein. Das ist ein Meilenstein – Ein 150. Jubiläum, das muss man erstmal schaffen.

Im Publikum sitzen die 18 neuen Anwärter zum Meistern der deutschen Sprache, aus Ländern wie Syrien, Guinea, China, Russland oder auch aus Kolumbien. Noch sind sie ein wenig zurückhaltend, doch die Entschlossenheit deutsch zu lernen, ist deutlich erkennbar. Die Gruppe ist wild gemischt – junge Frauen und Männer, aber beispielsweise auch Mütter, die aufgrund der Kinderversorgung zeitlich nicht in der Lage waren einen Sprachkurs zu besuchen. Denn wenn das Kind noch zu jung ist, um zum Beispiel in die Kita zu gehen, ist es für Eltern oft schwer, an vier Tagen die Woche Zeit zu finden. Die Motivationen der verschiedenen Teilnehmer sind dabei genauso verschieden wie sie selbst. Die einen arbeiten auf eine Ausbildung hin, die anderen auf ein Studium und einige möchten gern den Beruf, den sie in ihrer Heimat ausgeübt haben, in Deutschland wieder aufgreifen.

Deutsche Sprache, schwere Sprache

Ähnlich die Syrerin Eman Allazekani, die mit ihrem Ehemann und ihrer kleinen Tochter nun seit zwei Jahren in Dinslaken lebt. In ihrer Heimat war sie Arabischlehrerin und möchte auch in Deutschland ihre Affinität zur Sprache weiterführen. Ihr Traumberuf: Dollmetscherin. Lächelnd sagt sie, deutsch sei eine "schwere Sprache", doch entmutigen lassen möchte sie sich nicht. Ihr Ziel ist es, innerhalb Deutschlands viel herumzukommen und mit verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten, um der Sprache auf diesem Weg mächtig zu werden. Denn bei einer Sache sind sich die Vorgänger des aktuellen Kurses sicher – der Integrationskurs der VHS ist zwar eine tolle Sache, aber wer nicht auch außérhalb des Klassenzimmers versucht, mit Menschen in Kontakt zu treten, dem reichen die im Kurs erlangten Kenntnisse oft nicht aus. Positiv ist dabei, dass sie die Dinslakener als "sehr nett" und "hilfsbereit" beschreiben – Hilfe findet man also quasi vor der Haustür. Der A1 Sprachkurs findet vier Mal die Woche statt, und das bis zum Sommer nächsten Jahres.

Schwieriger Weg

Im Allgemeinen wurden die Integrationskurse bereits im Jahr 2005 eingeführt, sowie auch in Dinslaken. Insgesamt benötigt es 600 Stunden, um das B2-Niveau zu erreichen. Der Integrationskurs ist dabei längst nicht die einzige Hürde, die die Neuzugewanderten überwinden müssen – Es folgt noch ein sogenannter Orientierungskurs mit 100 Stunden, der eher gesellschaftliche Themen in Angriff nimmt. In Alphabetisierungskursen werden dann noch weitere 900 Sprachkurs-Stunden absolviert. Es lässt sich also zusammenfassen, dass der Weg als Zugewanderter in Deutschland nicht leicht ist – aber auf keinen Fall unmachbar.

Autor:

Laura Otten aus Voerde (Niederrhein)

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