Landestheater Kreis Wesel / Burghofbühne Dinslaken: Faust - der Tragödie erster Teil

Wie heißt es so schön bei Goethe: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!“

Das scheint sich der neue Chef des Landestheaters Kreis Wesel /Burghofbühne Dinslaken Mirko Schombert auf die Fahnen geschrieben zu haben. Um aus dem noch vom Vorgänger-Burghofbühnen-Team aufgestellten Spielplan das Beste zu machen.

Selbst „Faust auf Faust“ zu legen, kam für den 33-jährigen Schombert klugerweise nicht in Frage. Wenn er mit „Faust. Der Tragödie erster Teil“ am 12. September 2014 seine erste Intendanz eröffnet, wird kein geringerer als Schomberts derzeitiger Intendant am Staatstheater Mainz, Matthias Fontheim, die Regie übernommen haben.

Fontheim (Sohn des langjährigen Krefeld-Mönchengladbacher Theater-Intendanten Joachim Fontheim) wurde 1956 in Krefeld geboren und ist also nicht unvertraut mit der Mentalität des Niederrheinischen Publikums und seiner Leidenschaft für das Abgründige. (Und wie heißt es doch so schön am Niederrhein: „Das passt wie Faust aufs Gretchen!“). Das Angebot seines Kinder- und Jugendtheaterleiters Mirko Schombert, hat er gern angenommen. Auch wenn er sonst an weit größeren Häusern als der kleinsten Landesbühne in NRW arbeitet. Das hat was.

Faust-Regisseur: Matthias Fontheim

Fontheim ist seit 2006 Intendant des Staatstheaters Mainz und dort gerade in seiner letzten Spielzeit. Als Mitglied der künstlerischen Leitung war er zuvor am Staatsschauspiel Hannover und am Bayerischen Staatsschauspiel München tätig, bevor er im Jahr 2000 die Leitung des Schauspielhauses Graz übernahm. Neben zahlreichen Regiearbeiten in Graz und Mainz, darunter viele Ur- und deutschsprachige Erstaufführungen inszenierte er an großen Häusern u.a. am Schauspielhaus Zürich, Deutsches Schauspielhaus Hamburg, Staatstheater Darmstadt, Theater Bonn und Staatstheater Kassel.

Wir sprachen mit Mirko Schombert über seinen Regie-Besetzungs-Coup.

Niederrhein Anzeiger: Matthias Fontheim ist größere Häuser und Budgets gewöhnt. Sind Sie sicher, dass er schon weiß, worauf er sich hier mit der Burghofbühne eingelassen hat?

Mirko Schombert: Das weiß er genau und es ist eine Herausforderung für uns alle. Als Netzwerker nutze ich aber auch gern die Kontakte, die ich habe. Und freue mich daher sehr, einen so erfahrenen und profilierten Regisseur wie Matthias Fontheim für unseren „Faust“ gewinnen zu können. Matthias Fontheim ist ein echter Schauspieler-Regisseur, der das Beste in seinen Protagonisten wecken kann und mit seiner genauen und feinen Regieführung ein Ensemble über sich hinaus wachsen lassen kann. Der an allen Rollen-Profilen feilt und gleichzeitig den Blick fürs große Ganze nicht verliert.

Niederrhein Anzeiger: Faust ist ja nun auch kein kleines Theaterstück. Oder wird es doch eher eine Art „Urfaust“ mit wenigen Personen oder Doppelbesetzungen? Und steht schon fest, wer den Faust oder den Mephisto
spielen wird?

Mirko Schombert: Wir machen den „Faust“. Nicht den Urfaust. Und die Besetzung steht noch nicht fest. Was fest steht ist, dass wir es mit dem festen Burghofbühnen-Ensemble und mit einigen Gästen machen werden. Und ich weiß gar nicht, wer dieses Gerücht über den Faust als Einpersonen-Stück in die Welt gesetzt hat?

Niederrhein Anzeiger: Naja, nach den Erfahrungen hier mit Ali Baba und dem einen Räuber... (statt der ursprünglich 40), macht man sich schon so seinen Gedanken. Doch Spaß bei Seite. Wann starten die Proben?

Mirko Schombert: Es wird Vorproben vor den Sommerferien geben und danach eine intensive Probenzeit bis zur Premiere am 12. September. Und wir sind alle sehr gespannt. Und sobald wir wissen, wie sich die Besetzung dann endgültig gestalten wird, werden wir auch an die Öffentlichkeit gehen.

Niederrhein Anzeiger: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch und Toi Toi Toi für die Besetzung. cd

FAUST:
Goethe hat von seinem 21. bis 57. Lebensjahr am ersten Teil des Faust gearbeitet und das Theaterstück 1808 veröffentlicht. Es gilt als das bedeutendste und meistzitierte Werk der deutschen Literatur. In 25 Szenen mit rund 16 Rollen (inklusive Herr(Gott), Erzengeln, Erdgeist und zahlreichen Komparsen) wird die Geschichte vom Professor Faust erzählt: Der alt und frustriert dem Teufel seine Seele verkauft. Teuflisch verjüngt verführt er „Gretchen“, die schwanger wird und das Kind tötet. Hauptcast: Faust, Mephisto, Gretchen und Kupplerin Marthe Schwerdtlein.

Autor:

Caro Dai aus Essen-Werden

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