Dinslaken: JeKiT startet in die elfte Spielzeit
Die Abenteuer von Karl und Fritz

Viel Spaß hatten die Kinder der Kita Theresienstraße in der Premiere des Burghofbühnenstücks „Ein König zuviel“. In der hinteren Reihe: Gerhard Kappelhoff, Mirko Schombert, Tom Gerngroß und Antonia Dreeßen. Foto: Büttner/SD
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  • Viel Spaß hatten die Kinder der Kita Theresienstraße in der Premiere des Burghofbühnenstücks „Ein König zuviel“. In der hinteren Reihe: Gerhard Kappelhoff, Mirko Schombert, Tom Gerngroß und Antonia Dreeßen. Foto: Büttner/SD
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3G machts möglich: Kürzlich verwandelte sich das Alte Gaswerk der Stadtwerke Dinslaken wieder in ein Theater. 13 Kinder der Kita Theresienstraße erlebten, wie sich die beiden Könige Karl und Fritz um die Alleinherrschaft auf einer einsamen Insel kebbelten und lernten so auf spielerische Weise, wie das Theater vermag, die Gefühle der Zuschauenden zu reflektieren.

Die Stadtwerke Dinslaken fördern diese Art der frühkindlichen kulturellen Bildung, seit sie gemeinsam mit dem Landestheater und der Stadt Dinslaken das Projekt „Jedem Kind einen Theaterbesuch“ (JeKiT) 2010 aus der Taufe gehoben haben. Das gute Dinslakener Beispiel hat inzwischen auch anderen Orts Schule gemacht. Und in der Stadt selbst ist die Begeisterung ungebrochen. Selbst in der letzten, von der Corona-Pandemie fast völlig verhinderten Spielzeit, wurden die kleinen Zeitfenster, in denen Theater möglich war, für JeKiT-Aufführungen genutzt. Mit der jetzigen Premiere im Alten Gaswerk hoffen alle Beteiligten, dass Kinder wieder unbeschwert Theater erleben können und vielleicht auch bald schon wieder voller Spannung und Neugier einen Blick hinter die Kulissen des Tenterhofs werfen können.

Die Projektpartner

„Welten zu erkunden, Lust am Spiel zu leben und Regeln des Alltags zu brechen. All das darf keine Frage des Geldes oder des sozialen Umfelds sein“, sagt Mirko Schombert. Er führt JeKiT nicht nur als Intendant der Burghofbühne bereits in der elften Spielzeit fort, er hat auch das aktuelle Stück für Kinder ab vier Jahren inszeniert.

Geschenktüte inklusive

Kinder und deren Förderung liegen den Stadtwerken Dinslaken unter ihrem Geschäftsführer Josef Kremer besonders am Herzen. „Kinder sind die Zukunft und die Kindertheaterstücke der Burghofbühne helfen auf spielerische Weise, Aspekte der eigenen Lebenswelt besser zu verstehen“, so Britta Rohkämper Abteilungsleiterin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit“.
Von ihr stammt die Idee, den Kindern weitere Anregungen mit nach Hause zu geben. Zum JeKiT-Besuch gehört seit dem Ende der letzten Spielzeit auch eine Geschenktüte mit kleinen Büchern und Spielen rund um die Themen Energie und Wasser, das Kartenspiel der Stadtwerke mit vielen Akteuren des Dinslakener Sport- und Kulturlebens, bei dem natürlich auch die auch die Burghofbühne nicht fehlen darf und - fürs heimischen Theaterspiel – eine kleine Fingerpuppe. "In Dinslaken liegt uns das gelingende Aufwachsen unserer Kinder sehr am Herzen", betont Bürgermeisterin Michaela Eislöffel. "Das Projekt 'Jedem Kind einen Theaterbesuch' bietet den Kindern Erfahrungsräume und die Möglichkeit in verschiedene Erlebniswelten einzutauchen. Es ist ein wichtiger Beitrag zur sozialen und kulturellen Entwicklung."

Das Stück

JeKiT (jedem Kind ein Theaterbesuch): Das bedeutete jahrelang muntere Monologe und rasante Rollenwechsel. Doch seit der letzten Spielzeit konnte die Burghofbühne Dinslaken ihr festes Ensemble auf zwei Darsteller*innen für die Kinder- und Jugendtheatersparte vergrößern. Und nun ist ein König zu viel! Was den König stört, aber dem Theater guttut: Denn „Ein König zu viel“ lautet der treffende Titel des Theaterstücks von Gertrud Pigor für Kinder ab vier Jahren, das Mirko Schombert mit Antonia Dreeßen und Tom Gerngroß in den Rollen der beiden Könige Karl der Kolossale und Fritz der Fulminante inszeniert hat. Die Kostüme stammen von Sandra Nienhaus und die Lieder für die neueste JeKiT-Produktion schrieb einmal mehr Gerhard Kappelhoff.

"Ein König zu viel" von Gertrud Pigor

So hatte sich König Karl der Kolossale seinen großen Auftritt zu seinem Ehrentag nicht vorgestellt. Gerade schwebt er im güldenen Ballon majestätisch über das Meer, um sich von seinem Volk bejubeln zu lassen, da kommt ihm doch einfach ein zweiter Ballon in die Quere, der ihm partout nicht ausweichen will. Zusammenstoß, Sturzflug, Notlandung. Endstation: verlassene Insel. Ganz ohne Untertanen. Doch es kommt noch schlimmer, denn in dem anderen Bruchballon sitzt ebenfalls ein König. Seines Zeichens König Fritz der Fulminante. Und der will einfach nicht anerkennen, dass Karl der einzig wahre Inselkönig sein muss. Eine Unverschämtheit sondergleichen! Ein unakzeptabler Zustand! Karl der Kämpfer ist klar für den Kampf, Fritz der Fechter fit for fight, denn eines steht fest: Zwei Könige auf einer Insel sind ein König zu viel. Gertrud Pigor hat mit wahrhaft majestätischem Witz und spielerischer Leichtigkeit ein urkomisches Stück geschaffen über Eitelkeit, Wettkampf und die Erkenntnis, dass die Veränderung des Standpunktes manchmal ganz neue Welten eröffnen kann. Hier gibt es keinen Klügeren, der nachgibt, aber zwei Könige, die am Ende doch lieber nur Mensch sein wollen. Aber bis dies so weit ist, spulen die Könige synchron ihre Königsphrasen ab, liefern sich wilde Duelle in allen Königsdisziplinen inklusive des Fechtkampfes und erfinden für sich immer neue Beinamen. Ein urkomisches Vergnügen um Macht und Starrsinn, bei dem es schließlich nur noch hilft, wenn beide ein Stück weit vergessen, wer sie sind und für was sie sich halten.

Viel Spaß hatten die Kinder der Kita Theresienstraße in der Premiere des Burghofbühnenstücks „Ein König zuviel“. In der hinteren Reihe: Gerhard Kappelhoff, Mirko Schombert, Tom Gerngroß und Antonia Dreeßen. Foto: Büttner/SD
v.l.: Britta Rohkämper, Bürgermeisterin Michaela Eislöffel, Antonia Dreeßen, Tom Gerngroß, Mirko Schombert und Gerhard Kappelhoff. Foto: SD
Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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