Kommunalwahl 2020 - unter Vorbehalt
In Voerde wird es einen „Kommunal-o-maten“ geben

Politikbegeisterung: Bei der Juniorwahl zur Europawahl wurde an der Schule ein solches Foto gemacht.  | Foto: Johannes Lingnau
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Auch zur Kommunalwahl 2020 wird es in Voerde einen „Kommunal-o-maten“ geben
Die Fachschaft Politik am Gymnasium Voerde beabsichtigt das Entscheidungstool am 12. August online zu stellen.

Im Herbst dieses Jahres finden in NRW die Kommunalwahlen statt. Eine Verschiebung aufgrund der Corona-Krise ist derzeit (noch) nicht geplant. Somit werden in den Kommunen des Landes voraussichtlich am 13. September die Stadträte und die Bürgermeister gewählt. In Voerde werden die Bürgerinnen und Bürger nach aktuellem Stand die Wahl zwischen acht Parteien (für den Stadtrat) und vier Bürgermeisterkandidaten haben. Selbstverständlich können sich die Zahlen noch ändern. Auch können sich Einzelbewerber für eine Kandidatur für den Stadtrat melden. Die Frist zur Einreichung von Wahlvorschlägen endet erst am 16. Juli.

Um Licht ins Dickicht der Bewerber und ihren Positionen zu bringen, wird es in Voerde voraussichtlich wieder einen „Kommunal-o-maten“ geben. Ein solcher wurde von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Voerde bereits zur Kommunalwahl 2014 in Anlehnung an den „Wahl-o-maten“, der von der Bundeszentrale für politische Bildung zu Bundes- und Landtagswahlen veröffentlicht wird, entwickelt. Voerde war damals eine von nur zwei Städten in ganz NRW, die über ein solches Instrument verfügten, mit dessen Hilfe sich die Bürger*innen und insbesondere die Erstwähler*innen auf spielerische Weise über die Positionen der Parteien zur Wahl informieren konnten.

Nun soll es also eine Neuauflage des Entscheidungstools geben. Auch von der Corona-Krise will man sich von diesem Vorhaben nicht abhalten lassen. Im Gegenteil: „Da aufgrund der Krise möglicherweise auf größere öffentliche Informationsveranstaltungen der Parteien verzichtet müssen werden wird, sehen wir ein zusätzliches Informationsangebot im Internet sogar als noch bedeutsamer an“, erklärt Politiklehrer Johannes Lingnau, der das Projekt bereits 2014 betreut hatte.

Die Neuauflage plant er mit Kollegin Andrea Wagner, ebenfalls Politiklehrerin mit Wohnsitz in Voerde. Ursprünglich hatten sie geplant, eine Arbeitsgruppe aus politisch interessierten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 10 und 11 zu bilden, die die Thesen für den Kommunal-o-maten formulieren sollten. Aufgrund der Schulschließungen und der absehbaren Folgen im „Betriebsablauf“ des Schulalltags nach der Schulöffnung wird sich dieses Vorhaben eventuell nicht so realisieren lassen, wie es geplant war. Notfalls könnten die Thesen von den in Voerde ansässigen Politiklehrer*innen des Gymnasiums Voerde formuliert werden. „Wir planen jedoch weiterhin einige Erstwähler*innen in den Prozess mit einzubeziehen, möglicherweise über digitale Kommunikationsformen“, erklärt Andrea Wagner.

Kriterien für die Thesen sollte auf jeden Fall folgende sein:
- Aktualität (ist die genannte Fragestellung zum Zeitpunkt der Wahl voraussichtlich für die Voerder Bürger*innen insbesondere der Erstwähler*innen relevant?)
- Kontroversität (ist die Fragestellung geeignet, um die Parteien und Bewerber voneinander abzugrenzen?)
- Bedeutsamkeit (handelt es sich um ein Thema, das viele Voerder Bürger*innen mehr oder weniger direkt betrifft und das sie interessiert?)
Zur Formulierung der Thesen sollen sowohl die aktuelle lokale Berichterstattung in der Presse sowie die Homepages der Parteien als auch deren Wahlprogramme (falls verfügbar) ausgewertet werden sowie die Meinung der Erstwähler zu bedeutsamen Themen eingeholt werden.

Fast alle Parteien und Bewerber haben bisher signalisiert, dass sie das Vorhaben der Schule unterstützen und auf ca. 30 Thesen zur Kommunalpolitik antworten werden.

Und auch die Software ist schon gefunden: „In den vergangenen Wochen haben wir uns dazu Gedanken gemacht und werden nunmehr auf die Open-Source-Software ‚Mat-O-Wahl‘ (www.mat-o-wahl.de) zurückgreifen“, erklärt Johannes Lingnau. „Deren Entwickler Mathias Steudtner war so nett, für uns eine spezielle Anpassung an die Bedürfnisse der Kommunalwahlen in NRW zu programmieren. Mit dieser Anpassung ist es nun möglich, bei der Anzeige der Ergebnisse zwischen den Positionen der Bürgermeisterkandidaten und den Parteien und Kandidaten für den Stadtrat zu unterscheiden, sodass man den Kommunal-o-maten nur einmal spielen muss, aber die Ergebnisse für zwei Wahlvorgänge angezeigt bekommen kann“, so der Politiklehrer.

Wer die Software und ihre neue Funktion schon einmal ausprobieren möchte, kann dies auf der Homepage des Gymnasiums Voerde tun. Die Politiklehrer haben sie zur Veranschaulichung schon einmal mit den Daten des Kommunal-o-maten zur Wahl 2014 gefüttert und online gestellt (https://gymnasium-voerde.de/kommunalwahlen/).

Politikbegeisterung: Bei der Juniorwahl zur Europawahl wurde an der Schule ein solches Foto gemacht.  | Foto: Johannes Lingnau
Foto: GV
Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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