Heimatverein Wulfen lässt das „Wolfsbräu“ sprudeln

8Bilder

Bier zu brauen hat in Wulfen eine lange Tradition. Bis ins Jahr 1991 hat hier die Rosebrauerei, die 1879 gegründet wurde, für den eigenen heimischen Gerstensaft gesorgt. Mit ihrer über 100-jährigen Geschichte waren das Münsterland und das Ruhrgebiet ihr Hauptabsatzgebiet.

Anfang des Jahres 2005 wollten ein paar junge Burschen aus dem Dorf dem Wulfener Heimatverein beitreten. Doch keine der bis dahin bestehenden Gruppen sagte ihnen so recht zu. So entschlossen sie sich kurzerhand nach Rücksprache mit dem Vereinsvorsitzenden Johannes Krümpel, eine eigene Gruppe zu gründen. „Wir wollten etwas eigenes machen und da kam uns die Idee, aufgrund der langen Tradition der Rosebrauerei, eine Braugruppe zu bilden“, so Gründungsmitglied Alex Otte. Und weiter: „Mit sechs Mann ging es los. Nur einer von uns hatte zuvor schon mal privat Bier gebraut. Zusammen mit ein wenig Halbwissen machten wir dann unsere ersten Brauversuche.“ Zunächst
wurde nur im kleinen Rahmen Bier gebraut. „Wir hatten eine 20 Liter Anlage. Da ging auch schon mal etwas schief. Bis wir den richtige Dreh raushatten, waren die ersten Male schon eine Herausforderung für die Geschmacksnerven“, berichtet Jochen Hemmen.

Nach und nach wurde ein Großteil des Flachsrösthauses auf dem Gelände des Heimatvereins zu einer kleinen Landhaus Brauerei umgebaut. „Mit sehr viel Eigenleistung haben wir die Anlage immer weiter entwickelt“, sagt Ralf Dreide. „Dank des Engagements und der unterschiedlichen handwerklichen Kenntnissen und Fähigkeiten der Mitglieder der Braugruppe haben wir die Anlage zunächst auf 100 und jetzt auf 300 Liter erweitert.“ Heutzutage ist das Bierbrauen für die mittlerweile 23 Mann starke Truppe schon fast zu Routine geworden. „Wolfsbräu“ heißt der Gerstensaft der hier entsteht und den die Jungs genau so gerne selbst trinken wie brauen. So wird nun zu verschiedenen Anlässen selbst Bier gebraut und zum Ausschank gebracht. Doch hinter der Hellen oder Dunklen Sorte steckt jede Menge Arbeit. Aktuell wird für den Flachsmarkt am 21. September diesen Jahres gebraut.

Nachdem am Vortag die komplette Anlage gereinigt und vorbereitet, sowie das Malz geschrotet wurden, hieß es für die Jungs am nächsten morgen früh aufstehen. Bereits um 06.00 Uhr ging es am Samstag nämlich weiter. Den ganzen Tag über wurde nach einem strengen und auch geheimen Rezept aus Wasser und den Zutaten ein malzig duftender Sud angesetzt. Dieser wurde dann erhitzt, gekocht, abgeleutert, umgefüllt, gefiltert, gekühlt, gerührt und anschließend mit Hefe versetzt. Am Abend war es dann geschafft. „Nun müssen die rund 300 Liter Pils noch eine Woche vergären, bevor sie dann in Fässer abgefüllt werden können und nochmals nachgären müssen. Erst dann bildet sich wie gewollt die Kohlensäure.“, weis Hobbybrauer Volker Skopp. „Erst nach acht Wochen ist das Wolfsbräu Hell dann so richtig trinkfertig und für gut ein halbes Jahr haltbar.“ Trotzdem gab es nach getaner Arbeit am Abend noch einen ordentlichen Schluck vom kühlen Blonden. Ein paar kleine Reserven stehen immer im eigenen Kühlhaus.

Autor:

Foto Bludau aus Dorsten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.