Nordirak: Nicht US-Luftangriffe sondern die Guerilla rettet zehntausende Menschenleben - Gysi kritisiert Unterstützung der IS-Gotteskrieger durch NATO-Staat Türkei

Ulla Jelpke, die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, befindet sich derzeit im kurdischen Selbstverwaltungsgebiet Rojava im Nordosten Syriens an der Grenze zum Irak. | Foto: www.ulla-jelpke.de
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Zu den neusten Luftangriffen der USA auf die Stellungen der IS-Gotteskrieger im Nordirak meldet sich wieder Ulla Jelpke, die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, die sich derzeit im kurdischen Selbstverwaltungsgebiet Rojava im Nordosten Syriens an der Grenze zum Irak befindet, zu Wort. Ebenso kritisiert Gregor Gysi, der Faktionschef der Linken, im ARD-Sommerinterview, dass die USA eine Verantwortung an der instabilen Lage im Irak haben.

" `Gott und die PKK haben uns gerettet´, das haben mir Flüchtlinge immer wieder gesagt. Die Guerilla der PKK und mit ihnen verbündete Milizen aus Rojava haben einen Fluchtkorridor von den Sengal-Bergen bis zur syrischen Grenze freigekämpft. So konnten in den letzten Tagen zehntausende Menschen, insbesondere Angehörige der jesidischen Religionsgemeinschaft, den Schlächtern des Islamischen Staates entkommen. Diese Flüchtlinge brauchen jetzt dringend humanitäre Unterstützung. Denn aufgrund eines Embargos der Türkei gegen die kurdische Selbstverwaltungsregion in Syrien fehlt es hier an Nahrungsmitteln und Medikamenten.

"PKK Überlebensgarantie für Jesiden & Christen"

Während die PKK, die heute eine Überlebensgarantie für viele Jesiden und Christen im Nordirak ist, auf Terrorlisten von EU und USA geführt wird, können die mörderischen Gotteskrieger des IS weiterhin vom Territorium des NATO-Staates Türkei aus gegen Syrien operieren. Sollten die US-Regierung und ihre Verbündeten den IS ernsthaft bekämpfen wollen, dann müssten sie in erster Linie die über die Türkei und die Golfstaaten laufende Unterstützung für die Djihadisten verhindern.", beschreibt Ulla Jelpke die aktuelle Lage vor Ort.

Kriege lösen nicht die Probleme der Menschen

"Die eigentliche Tragik ist, dass wir den ganzen Krieg der IS nicht hätten, wenn es den Irak-Krieg nicht gegeben hätte", sagte Gregor Gysi im ARD-Sommerinterview. Der Irak sei durch die USA in eine extrem schwierige Situation gebracht worden. "Das ist die eigentliche Katastrophe.", so Gysi. Saddam Hussein sei schlimm gewese. Es sei aber fraglich, ob die Situation jetzt besser sei.

Waffenexporte stoppen

"Wir müssen endlich lernen, dass Kriege die Probleme der Menschen nicht lösen, sondern zuspitzen", forderte der Linken-Fraktionschef. Außerdem sei es untragbar, dass Geld für die Terrormiliz aus Katar und Saudi Arabien komme und dass Deutschland an beide Länder Waffen liefere. Die Waffenexporte in den Nahen Osten müssten sofort gestoppt werden.

Des Weiteren kritisierte auch Gysi, dass der NATO-Staat Türkei die IS-Krieger ungehindert durch die Türkei Richtung Syrien ziehen lasse.

Das gesamte ARD-Sommerinterview mit Gregor Gysi in der ARD-Mediathek:
http://www.ardmediathek.de/tv/Bericht-aus-Berlin/ARD-Sommerinterview-mit-Gregor-Gysi/Das-Erste/Video?documentId=22868054&bcastId=340982

Ulla Jelpke, die innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, befindet sich derzeit im kurdischen Selbstverwaltungsgebiet Rojava im Nordosten Syriens an der Grenze zum Irak. | Foto: www.ulla-jelpke.de
"Wir müssen lernen, rechtzeitig die demokratischen Kräfte zu unterstützen", betonte Gregor Gysi im ARD-Sommerinterview. "Im Fall des Irak muss die Bundesregierung nun dazu beitragen, die Kurden und andere Gruppen in die Lage zu bringen, den Vormarsch der Extremistengruppe zu stoppen." | Foto: http://linksfraktion.de/abgeordnete/
Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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