Per Privatphäre-Einstellungen entspannt twittern und posten ...

Im Social Web kennt jeder jeden. Freudschaften werden hier ziemlich zügig geschlossen. Außerdem zeigt man seine Begeisterung für ein Unternehmen, eine Marke oder seine sportliche Traummannschaft. Borussia Dortmund beispielsweise bietet auf seiner Web- und Facebook-Seite seinen Fans Informationen rund um die Teams und vermarktet so die eigene Marke, was zu einer Verbesserung der eigenen Verkaufszahlen führt. Als Fan beispielsweise in Facebook ist es nur ein einziger Klick ... der BVB ist geliked und zig Daten und Informationen über den Likenden (und seine Freunde) gelangen an den Anbieter der Seite.

Sorgsamer Umgang mit den eigenen Daten

Eigene Interessen, persönliche Daten, Verknüpfungen zu anderen: je mehr Daten der einzelne gespeichert hat, desto mehr kann das anbietende Unternehmen bzw. die Plattform mit diesen Daten auch arbeiten. Datenschutz-Experten empfehlen daher, über die entsprechenden Privatsphäre-Einstellungen festzulegen, wer überhaupt welche Informationen sehen und erhalten kann. Als weiterer Tipp gilt, nicht willkürlich jeden im Portal als Freund hinzu zu fügen, sondern hier durchaus sorgsam auszuwählen. Ebenso sollte man sensible Daten z.B. in Facebook oder Twitter vermeiden. Denn klar ist: einmal etwas veröffentlicht wird es schwierig, dies aus dem Web wirklich wieder zu entfernen. Denn Informationen werden von anderen Personen wahrgenommen und natürlich entsprechend kommentiert und verteilt. Würde man nun eine geteilte Information löschen wollen, müsste man alle Fundstellen entsprechend kontaktieren. Und selbst dann ist nicht sicher, dass die Daten auch für immer und vollständig weg sind. Irgendjemand könnte sich die Daten auf dem lokalen Rechner gesichert haben und wieder neu einstellen.

Europa zieht an einem Strang in Sachen Datenschutz

Die Debatte um Datenschutz reißt nicht ab. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner - ab der nächsten Wahlperiode nicht mehr für den Bund sondern den Freistaat Bayern kandidierend - hat sich in ihrer Amtszeit als Bundesministerin eingesetzt für mehr Transparenz der US-Konzerne wie Facebook, Google und Microsoft. Der Umgang mit den persönlichen Daten, so die Ministerin unlängst in einem Interview mit dem Donaukurier, sei für sie sehr wichtig. Sie sei froh darüber, dass es inzwischen in Europa gelungen sei, dass man in Fragen rund um Datenschutz und Datensicherheit an einem Strang ziehe.

Ilse Aigner selbst - die Löschung ihrer Social Media Accounts ging damals ja durch die Medien - ist mit ihren Daten durchaus vorsichtig, geht sensibel damit um. Und das rät die Ministerin auch den Bürgern. Es sei erschreckend, so Aigner, wie leichtfertig manche Menschen mit ihren persönlichen Informationen umgehen. Was sie selbst an z.B. Facebook jedoch hindere, seien die teilweise sehr unklaren Privatsphäreeinstellungen und Möglichkeiten, die sich sehr häufig auch wieder ändern würden.

Darf der Staat im Social Web aktiv sein?

In Aigners Heimatland Bayern hat der für die Medienaufgaben verantwortliche Staatskanzleichef Thomas Kreuzer pro staatliche Aktivitäten in den Socialen Netzwerken gesprochen. Denn zuletzt sei die Debatte aufgekommen, ob es überhaupt gut sei, dass Staaten ihre Informationen auf diesem Wege publizieren. Da die Server der großen Anbieter wie vorwiegend in den USA stehen würden, könnten so u.a. sensible Informationen der Staaten bzw. der Politik ausgespäht werden können, befürchten Datenschutz-Experten. Die jüngsten Hacker-Angriffe u.a. gegen die New York Times - die in Nachrichtensendungen wie der Tagesschau u.a. aus Richtung China vermutet werden - unterstützen die Befürchtungen der Datenschutz-Kämpfer. In der jüngsten Debatte zwischen Verlagen und der Suchmaschine Google hat es zumindest in Frankreich inzwischen eine Einigung gegeben: die Verlage sollen über einen Sozialfond Gelder durch Google sowie Unterstützung bei der Vermarktung ihrer Dienstleistungen erhalten.

Autor:

Ramona Schittenhelm aus Dortmund-City

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