Tausende gegen Nazis auf der Straße

Vom Platz von Amiens bis zum Südbad liefen rund 600 Demo-Teilnehmer nach dem Alerta Aufruf durch die City. Ihr Motto: Rechte Gewalt unmöglich machen! | Foto: Alerta
  • Vom Platz von Amiens bis zum Südbad liefen rund 600 Demo-Teilnehmer nach dem Alerta Aufruf durch die City. Ihr Motto: Rechte Gewalt unmöglich machen!
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Insgesamt knapp 2.000 Antifaschisten demonstrierten am Samstag, 1. September, trotz des Verbots des Naziaufmarschs überall in Dortmund gegen
Rechts. Bereits am gestrigen Freitag machte eine lautstarke antifaschistische Demonstration in Bochum-Langendreer und Dortmund-Lütgendortmund auf Probleme mit Nazis in diesen Stadtteilen aufmerksam.

Das Alerta!-Bündnis hatte am Samstag für 11.30 Uhr zu einer Kundgebung
mit Demonstration auf dem Platz von Amiens aufgerufen, an dert knapp 600 Menschen teilnahmen. Nach zähen Verhandlungen mit der Polizei, ob und wohin die Demonstration laufen darf, startete schließlich gegen 14 Uhr ein lauter Demozug über Wall, Ostentor und Heiliger Weg Richtung Saarlandstraßenviertel, wo die Demonstration mit einer Schlusskundgebung am Südbad endete.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Gegen Nazis und die
Extremismusdoktrin!“ Das Alerta!-Bündnis reagierte damit auf die
ablehnende Haltung von Stadt und Polizei gegenüber antifaschistischem
Protest in den letzten Wochen. Redebeiträge wendeten sich gegen das Verbot des Antifacamps durch die Stadt und gegen die um sich greifende Gleichsetzung von Nazis und Antifaschisten als verschiedene Spielarten des sogenannten ‘Extremismus’.

Das Alerta!-Bündnis war für das Wochenende darauf vorbereitet, den Naziaufmarsch mit allen Mitteln zu verhindern. Aufgrund des Verbots durch die Polizei war dies nicht mehr erforderlich. „Aus Sicht der Antifa ist das Verbot zwar einerseits erfreulich, andererseits können polizeiliche Maßnahmen gegen Nazis nicht alles sein. Vielmehr ist eine inhaltlich-politische Auseinandersetzung mit den Nazis sowie dem Rassismus aus der Mitte der Gesellschaft erforderlich“, sagte Sonja Brünzels, Pressesprecherin des Alerta!-Bündnisses. Das Verbot der Nazis sieht das Alerta!-Bündnis trotzdem ein Stück weit auch als eigenen
Erfolg an: „Das Verbot des Nationalen Widerstands Dortmund und des sogenannten ‘Nationalen Antikriegstags’ sind auch das Ergebnis von sieben Jahren kontinuierlicher antifaschistischer Arbeit in Dortmund: Stadt und Polizei mussten auf den seit Jahren ausgeübten Druck von antifaschistischer Seite reagieren“, so Sonja Brünzels weiter.

Neben der Kundgebung und Demo von Alerta! fanden weitere Veranstaltungen gegen Rechts in Dortmund statt. Bereits am Morgen hatten ca. 1.000 Antifaschisten in Hörde demonstriert, wo der Naziaufmarsch ursprünglich angekündigt war. Am Nachmittag gab es außerdem eine Demonstration des Antifacamps von der U-Bahn-Station Kampstraße zum Westentor.

Autor:

Antje Geiß aus Dortmund-City

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