Roman STAATENLOS
T. Poettschke berichtet bei BLOCK: Leben eines Russen

Auf knapp 200 Seiten beschreibt der Dortmunder Autor TORK POETTSCHKE in seinem Romanerstling STAATENLOS packend und fesselnd Geschichte und Werdegang seines einstmals besten Freundes Oleg Ioudaev (Gleb Zwel) - im Buch schlicht Sergej genannt. Sergej, welcher im Werk wie im realen Leben 2009 starb, ist ein Getriebener, ein Heimatloser - zur titelgebenden Staatenlosigkeit verdammt. Dabei ein hartgesottener Russe aus dem manchmal nervenaufreibenden Künstlermillieu, welcher mit der restriktiven Brutalität eines sowjetisch-diktatorischen Regimes aufwuchs - mit einem Schicksal zur Flucht aus den Ketten. Eindrucksvoll, wie POETTSCHKE den Russen Sergej beschreibt, wie jener, noch in der Heimat, der Beerdigung seiner Großmutter, einer bekannten Schauspielerin beiwohnt, welche für den Rest seines Lebens eine tragende Rolle spielen sollte. "DIE KLAGEWEIBER SANGEN IHRE LIEDER - WERDEN FÜR ALLES BEZAHLT." Ein tatsächlich existenter Vorgang in der Ex-UDSSR, welche heute unte VLADIMIR PUTIN, Präsident und ehemals beim KGB, um Unabhängigkeit & Meinungsfreiheit kämpft. Ja, verfolgte Journalisten, Medienmenschen sind keine Seltenheit im Riesenreich, welches von harter Hand geführt wird, heute, vielleicht geführt werden muss!?
SERGEJ, unser Titelheld, wird in STAATENLOS zur Migration gedrängt - jung verheiratet mit Kind -, ein bis heute allzu präsentes Thema. Autor TORK POETTSCHKE versteht es, Sergejs Odyssée um den Erdball detailverliebt nachzuzeichnen. Sergej ist ein Dichter, landet in Frankreich, Paris, bei seinem Malerfreund und Künstlerkollegen Victor, welchen er bald wieder verlässt. Er fasst in Neuseelands Hauptstadt Wellington, schlie0t Freundschaft mit dem Journalisten Will, welcher ihm bei Publikationen hilft. Autor Poettschke springt mitunter in den Tempi - auch dies macht das Buch STAATENLOS so interessant. Man kann es getrost als WELTLITERATUR TO GO bezeichnen - ist es doch an Ereignissen nicht arm: Sergej wird zusammengeschlagen in dunklen Straßen Wellingtons von einem Lastwagenfahrer aufgefunden.
Sergej erleidet Autounfälle. Schließlich landet unser Held (knapp 40) im elterlichen 'Krankenhaus' - einer kleinen Wohnung in der Dortmunder (!!!) Weststadt, Deutschland, ja, Europa. Gewprzt ist der Plot von Autor TORK POETTSCHKE mit wundervollen Gedichten, ja, Lyrikpassagen. Man merkt durchaus, dass Poettschke auch Poet ist. Oleg alias Sergej war nach eigenen Angaben sein Mentor.

- DIE HANDLUNG -

"Es war an einem düsteren Abend in der Nervenheilanstalt." Dis ist der erste Satz in STAATENLOS und eine gute Grundlage für das Folgende. Poettschke will, ja, kann seine Leser unterhalten, ihren Blick für alles Un/Mögliche erweitern. In STAATENLOS ist das eine Lebenssaga über den Russen SERGEJ - auch geprägt von Alkohol, Drogen, ausschweifenden Festen, Blessuren & Gewalt. Interessant ist es, über den Pariser Künstlerkeller LA BOHÈME zu lesen, ein Treffpunkt für Artisten aller Art. In Neuseelands Hauptstadt Wellington trägt sich eine verhängnisvolle Affaire Sergejs mit der Prostituierten Ludmilla zu, welche zu allem Überfluss noch genau so heisst wie seine rechtmäßig angetraute Ehefrau, welche in Russlands Hauptstadt Moskau immer noch auf bessere Zeiten harrt.
Wird Sergej es schaffen, im Leben nochmal Fuß zu fassen, ja, seine manchmal niederschmetternde Sensibilität ein für alle mal zu überwinden. "Ich warte auf dich", flüstert, nein, schreit seine Ehefrau Ludmilla am Telefon - bevor ihr Blick sich verdüstert. Aber doch: Man darf sich von der Kürze des Werks STAATENLOS made by TORK POETTSCHKE durchaus nicht täuschen lassen. Die knapp 200 Seiten haben es in sich - obschon gut zu lesen, wenn auch manchmal vielleicht ein bisschen ins Triviale abgleitend.
Ein kluger Mann, wenn auch nicht MARCEL REICH-RANICKI, hat mal gesagt, STAATENLOS sei spannend von der ersten bis zur letzten Seite. "Ich, wir werden Sergej nie vergessen!" Mit jenem Satz schließt das Buch, welches nicht zum ersten Mal die Westfalenmetropole Dortmund, Heimat von TORK POETTSCHKE, ein wenig in den Blickpunkt rückt. WIR WERDEN SERGEJ NIE VERGESSEN, eindrucksvolle Worte in Memoriam für einen besonderen Menschen, welcher Poettschke inspiriert hat sein erstes Buch zu schreiben. Ach ja - wer schreibt, der bleibt ...

- Der Autor -

Der Künstler und Journalist Tork Poettschke wurde 1980 in der Westfalenmetropole Dortmund geboren. Nach Besuch des Gymnasiums leben & arbeiten am legendären Borsigplatz (Do-Nord), dem unvergessenen Brennpunktgebiet, Gründungsstätte des Ballverein Borussia BVB 1909. Redaktionelle Tätigkeiten für Zeitungen, Zeitschriften, das Internet. Poettschke spielt behände Saxofon, der Königin der Instrumente nach der Orgel. Callcentertätigkeiten in Köln und Dortmund. Radioauftritte. Weitere Buchpublikationen von Uns-TORK POETTSCHKE etwa im ostdeutschen BLOCK-Verlag: WORT-LAUTE (lyrische Sentenzen), SCHWARZE MANN IN WEISSE LAND (Erzählung), REIMHEITEN (Gedichte), RATTENFRASS (Gedichte), SONNENGRUSS, GROSS(T)RAUMLIMOUSINE. Auch der Autor Tork Poettschke erlitt zahlreiche Blessuren nach diversen Unfällen, ja, Abstürzen.

Autor:

Chris Doemges aus Dortmund-Nord

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