Flüchtlingsdorf Morgenstraße kann sich füllen: Offizielle Übergabe rund einen Monat nach Einzug erster Bewohner auf der Baustelle in Wickede

Die Einrichtung neben dem Sportplatz Morgenstraße ist endlich offiziell an den AWO-Unterbezirk Dortmund als Träger übergeben worden.
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Kaum zu glauben, aber wahr: Fünfeinhalb Wochen nach dem Einzug der ersten aus der Brügmann-Turnhalle umgesiedelten 45 Asylbewerber aus Syrien und dem Kosovo auf der Noch-Baustelle des Flüchtlingsdorfs Morgenstraße ist das vom AWO-Unterbezirk Dortmund betriebene Containerdorf neben dem Sportplatz nun tatsächlich abgenommen und offiziell an die AWO übergeben worden.

Mit Vollzug der Grundreinigung kann jetzt die Zahl der Bewohner auf maximal 150 Personen aufgestockt werden.

Vom Ortstermin der großen Helfer-Runde in Wickede tags darauf konnte Koordinator und Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Czierpka so auch weitere erfreuliche Dinge berichten: Das Dorfcafé, der größte Raum in der kleinen Containersiedlung, ist nach Einbau des Notausgangs endlich fertig und im Prinzip nun auch zu nutzen.

Czierpka : „Ein neuer Boden ist eingebaut, nun können wir es einrichten. Ein kleiner Tresen ist bereits organisiert, nun brauchen wir eine vernünftige Bestuhlung und einen großen Flachbildfernseher – schließlich wollen wir das Pokalfinale doch alle genießen.“ Die Einrichtungsleitung ist für Ideen und Tipps offen, wo so etwas möglicherweise günstig zu bekommen ist.

Nach Czierpkas Einschätzung kamen die „bisher hier untergebrachten jungen Männer sehr gut ohne Hilfen aus, einige haben bei Westfalia Fußball gespielt. Die Sprachkurse sind angelaufen und erfreuen sich großer Beliebtheit.“ Das alles wird sich ändern, schätzt der Wickeder, sobald neue Flüchtlinge kommen: „Dann kann es ganz andere Anforderungen geben. Da müssen wir einfach flexibel bleiben.“

Erste Reibungsverluste

Was das wichtige Thema der Ehrenamtstätigkeiten betrifft berichtet Czierpka offen von ersten „Reibungsverlusten“ in Dortmund dadurch, dass sich Träger und Ehrenamtliche streiten. Eine Reihe engagierter Menschen habe schon das Handtuch geworfen und auch manche Einrichtungsleiter seien deutlich genervt.

Hilfen nur in Absprache mit Einrichtungsleitung

Czierpka dazu: „Das alles passiert, weil es an klaren Regeln und Absprachen mangelt und weil diese große Aufgabe für alle Beteiligten neu ist. Alle wollen nur helfen, alle wollen sicher nur das Beste – aber das geht nur in Absprache mit einander und vor allem mit dem Träger.“ Doch aus Fehlern könne und müsse man lernen, und das wolle man in Wickede tun. Er rät engagierten Helfern dringend dazu, immer mit Einrichtungsleiterin Kerstin Edler oder Sandra Haddad zu sprechen, nichts mit den Flüchtlingen auf eigene Faust zu machen wie Behördengänge, Arztbesuche, Wohnungsbesichtigungen usw. Einem gemeinsamen Stadt- oder Zoobummel stehe hingegen nichts im Wege.

Ehrenamts-Sprechstunde jeden Mittwoch

Dafür gibt‘s ab sofort auch eine Ehrenamts-Sprechstunde der beiden Einrichtungs-Leiterinnen: jeden Mittwoch von 15 bis 16 Uhr stehen Kerstin Edler oder Sandra Haddad für Fragen und Absprachen vor Ort bereit. Zudem ist an jedem ersten Mittwoch im Montag von 16 bis 18 Uhr ein Ehrenamts-Café geplant zum Austausch in lockerer Runde im „Dorfcafé“. Erster Termin ist der 1. Juni.

Zügig umgesetzt werden soll zudem ein Vorschlag von Paul-Gerhard Stamm, eine Vertretung der Ehrenamtlichen zu wählen. Czierpka empfiehlt hierzu, die Arbeit noch eine Weile laufen zu lassen. Nach den Ferien werde er dann zu einer „Vollversammlung“ zur Wahl eines Sprecher(team)s einladen.

Infos:www.morgenstr.de .

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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