Bienenrettung im Gartenverein Solidarität
Der 2. Dortmunder Bienenautomat hängt in Huckarde

Foto: Der Bienenautomat auf dem Vereinsgelände (Foto: Kaan Eker)
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  • hochgeladen von Sebastian Everding

Schottergärten, Flächenversiegelung und Pestizideinsatz in der Landwirtschaft – Auch wenn vielerorts die ersten Blüten zu sehen sind, kämpfen viele Bienen und Insekten ums Überleben. Während Honigbienen durch viele tausende Imker eine recht große Lobby in Deutschland besitzen und nicht vom Aussterben bedroht sind, geht es den Wildbienen sehr viel schlechter. Rund 300 von 560 heimischen Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste.

Warum sind gerade Wildbienen gefährdet?

Wildbienen sind meist alleinlebend und können bestimmte Verluste nicht kompensieren. Viele Arten haben sehr spezifische Ansprüche an ihren Lebensraum; also an Nistplatz, Baumaterial und Nahrungspflanzen. Der Wegfall von Lebensraum durch Flächenversiegelung ist dabei ein einflussreicher Faktor. Monokulturen und ausgeräumte Landschaften lassen viele Arten keine Nahrung mehr finden. Manche Wildbienen sind auf bestimmte Blütenarten angewiesen. Verschwindet die Wildbienenart, verschwindet ebenfalls die Pflanzenart. Zudem werden Insektizide im Zulassungsverfahren zwar auf Honigbienen, nicht aber auf Wildbienen getestet.

Das Bienenautomaten Projekt

Herzstück des Projekts sind original Kaugummiautomaten der 1960er-1980er, welche für die Ausgabe von Saatgutmischungen umgerüstet wurden. Zielsetzung ist die Schaffung neuer Nahrungsquellen für Wild- und Honigbienen und die spielerische Sensibilisierung für das akute Thema des Insektensterbens. Erfinder Sebastian Everding hatte im Herbst 2019 zunächst einen Automaten als Einzelstück in Dortmund-Hombruch erdacht und montiert. Aufgrund vieler Nachfragen baut er diese seit diesem Zeitpunkt für Bienenfreund*innen in ganz Deutschland. Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein Upcycling-Projekt. Es werden ausschließlich gebrauchte Teile alter Kaugummiautomaten mit viel Handarbeit aufgearbeitet. Jeder Automat ist dabei ein Unikat. Da den Verantwortlichen auch der soziale Aspekt wichtig ist, werden die Saatgutkapseln in integrativen Werkstätten in Dortmund und Bochum befüllt.

Jetzt auch in Huckarde

Auf dem Gelände des Gartenvereins Solidarität e.V. in der Mamertusstr.20a in Dortmund-Huckarde steht seit heute der zweite Dortmunder Bienenautomat. Für 50 Cent können die Samenmischungen „Bienenfreundin“ oder „Lass deine Stadt aufblühen“ erworben werden und das im Retro-Charme eines ehmaligen Kaugummiautomaten. Eine Sammelbox für die Mehrweg-Kapseln hängt direkt daneben. Der Standort im Gartenverein ist dabei der 86. bundesweit.

Weitere Informationen rund um das Bienenautomatenprojekt finden Sie auf www.bienenautomat.de

Autor:

Sebastian Everding aus Dortmund-Süd

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