virtuell und zu Hause
Ostermärsche finden auch 2020 statt

Virtueller Ostermarsch 2020: Geld für Gesundheit statt für Rüstung
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  • hochgeladen von Carsten Klink

Aufgrund der aktuellen Corona-Krise werden die traditionellen Osteraktionen der Friedensbewegung in diesem Jahr virtuell und von zu Hause aus stattfinden.

"In ihrem 60. Jahr erleben die Ostermärsche ein Novum. Der Protest auf der Straße wird zwar bedauerlicherweise ausfallen. Das bedeutet aber nicht, dass wir den Protest komplett ausfallen lassen werden. Statt auf der Straße, wird der Einsatz für Frieden und Abrüstung in diesem Jahr virtuell und von zu Hause aus stattfinden.", sagt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative und ergänzt: "Die Friedensbewegung setzt sich für das Leben ein, daher ist die Absage der Ostermärsche und eine Verschiebung der Aktivitäten ins Virtuelle und nach Hause in der gegenwärtigen Situation die einzig richtige Entscheidung. Die Ostermärsche 2020 finden statt, nur diesmal anders als gewohnt."

Rund um Ostern wird es verschiedene Anzeigen in Lokalzeitungen geben, die von den lokalen Bündnissen organisiert werden. Auch das Netzwerk Friedenskooperative wird am Wochenende vor Ostern in mehreren überregionalen Tageszeitungen einen Friedensappell als Anzeige schalten. Darüber hinaus wird dazu aufgerufen, Friedensfahnen, Transparente und Schilder an Balkone und in Fenster zu hängen und Fotos davon unter dem Hashtag #Ostermarsch2020 in den Sozialen Medien zu posten.

Geld für Gesundheit statt für Rüstung
Aufgrund der aktuellen Situation wird das Thema Gesundheit bei vielen Ostermarsch-Aktivitäten eine zentrale Rolle spielen. Seit Langem kritisieren Friedensaktivist*innen, dass der Verteidigungshaushalt stark wächst, während andere wichtige Bereiche wie der Gesundheitssektor massiv unterfinanziert sind. Die Forderung nach Abrüstung wird von so gut wie allen Ostermarschaufrufen thematisiert. Das Corona-Virus führt sowohl die gegenseitigen globalen Abhängigkeiten, als auch die Unverantwortlichkeit militärischer Auseinandersetzungen drastisch vor Augen. Erst Anfang der Woche forderte UN-Generalsekretär António Guterres einen "sofortigen weltweiten Waffenstillstand".

Zum Thema Ausgaben für Gesundheit und Rüstung hat das Netzwerk Friedenskooperative eine Unterschriftenaktion gestartet mit der Forderung "Geld für Gesundheit statt für Rüstung". Diese ist zu finden unter: https://www.friedenskooperative.de/gesundheit-statt-ruestung

Auch das Thema Atomwaffen wird in diesem Jahr eine zentrale Rolle spielen. "Kampf dem Atomtod!" lautete eine der Parolen, unter denen der Ostermarsch in Deutschland vor 60 Jahren erstmals für Frieden und Abrüstung auf die Straße gingen. Angesichts der rund 14.000 Atomwaffen weltweit, sich verschärfender Konflikte zwischen den Großmächten und dem Zerfall der Rüstungskontrollordnung, ist diese Forderung heute wieder brandaktuell. Konkret fordern Friedensaktivist*innen den Beitritt Deutschlands zum 2017 verabschiedeten UN-Atomwaffenverbot und den Abzug der Atomwaffen aus Büchel.

Die Forderung nach Entspannungspolitik bildet einen weiteren Schwerpunkt in zahlreichen Ostermarsch-Aufrufen. Globale Probleme wie die Eindämmung des Klimawandels oder Pandemien verlangen nach internationaler Zusammenarbeit, Solidarität und zivilen Ansätzen.

Autor:

Carsten Klink aus Dortmund-Ost

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