Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter, Malteser und ASB schreiben!
Rettungs- bzw. Notfallsanitäter: Düsseldorf hat ein riesiges Problem!

Düsseldorf, 16. Februar 2019

In der letzten Ratssitzung fragte die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER nach dem Fachkräftemangel im Rettungsdienst. Die Verwaltung antwortete, dass zum Thema Notfallsanitäter in Düsseldorf keine Probleme bestehen würden (siehe unsere PM vom 4. Februar 2019).

Da uns genau gegenteilige Informationen vorlagen, haben wir uns mit der Feuerwehr, der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft und den vier, in Düsseldorf am Rettungsdienst beteiligten Hilfsorganisationen erneut ins Benehmen gesetzt.

Chomicha El Fassi, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER: „Zusammenfassend muss eindeutig festgestellt werden, dass die Antwort der Verwaltung mit der Realität derer, die den Rettungs- bzw. Notfallsanitärdienst ausüben, nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.

Im Düsseldorfer Umfeld sind weit mehr als 200 Stellen an Personal unbesetzt. Eine freiwerdende Stelle wird erst nach sechs bis neun Monaten wiederbesetzt. Mangelnder, bezahlbarer Wohnraum in Düsseldorf und der näheren Umgebung verschärft das Problem. Die Lücken im Dienstplan werden durch Überstunden der vorhandenen Mitarbeiter noch kompensiert, gehen aber zu Lasten der Gesundheit, dringend nötigen Zeiten der Erholung, den familiären Kontakten und den sozialen Bindungen. Auf Dauer wird die Überstundenlösung krachend scheitern!

Auch die Aussage, man hätte bis zum 1. Januar 2027 noch genügend Zeit, gaukelt eine falsche Sicherheit vor. Nur bis zum 31. Dezember 2020, also in 22 Monaten (!) besteht noch die Möglichkeit, Rettungsassistenten nachzuqualifizieren. Dann müssen diese Qualifizierungsmassnahmen vollständig abgeschlossen sein!

Heute tätige Rettungsassistenten, die bis dahin nicht vollständig zum Notfallsanitäter qualifiziert worden sind, können bis Ende 2026 noch eingesetzt werden – danach gar nicht mehr.

Die vier, in Düsseldorf am Rettungsdienst beteiligten Hilfsorganisationen beklagen einhellig, von der Fachverwaltung bei der Lösung dieser Herausforderungen alleine gelassen worden sein. Die Stadtverwaltung beteiligte sich, obwohl dort die Problematik hinlänglich bekannt ist, bisher weder an den Qualifizierungs-, noch an den Ausbildungskosten. Da bei den Hilfsorganisationen der Eindruck entstanden ist, die Verwaltung setzt ausschließlich auf die Feuerwehr, hat die Unruhe zugenommen.

Die Rettungsdienste forden, dass sich die Stadt Düsseldorf, Verwaltung und Politik, schnell und klar entscheiden. Wenn Notfallrettung und Krankentransporte auch in Zukunft verlässlich vom ASB, dem DRK, den Johannitern und den Maltesern durchgeführt werden sollen, ist sowohl ein eindeutiges Bekenntnis zu den Hilfsorganisationen, als auch das Eingestehen eines schon heute vorhandenen Personalproblems ebenso notwendig wie ein gemeinsamer Maßnahmenplan zur Zukunftssicherung inkl. der Übernahme aller, mit der Qualifizierung im Zusammenhang stehenden Kosten und einer Ausbildungsoffensive ab 2019.

Wir wollen nicht, dass Feuerwehr und Rettungsdienste mit der Problematik der Rettungs- bzw. Notfallsanitäter allein gelassen werden. Wir wollen nicht, dass Düsseldorf hier sehenden Auges in ein riesiges Problem hineinläuft. Da die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER diese Forderungen unterstützt, werden wir in der nächsten Ratssitzung einen entsprechenden Antrag stellen.“

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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